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lie gleichen Verhältnisse finden wir bei dem Zellen-
staate, der unseren Organismus zusammensetzt, Die
xinzelnen Zellen sind mit Arbeitern und Maschinen
vergleichbar, die in einem Riesenbetriebe in Gruppen
gemeinsame Ziele verfolgen. Die Darmzellen mit den
Zellen der Anhangdrüsen und speziell den Leberzellen
überwachen gewissermaßen die Zufuhr des Roh-
materials. Es wird in der richtigen Weise vorbereitet
ınd dann so umgeprägt, daß es allen Zellen „mund-
gerecht“ wird. Nun geht das Material von Hand zu
Hand — von Zelle zu Zelle.
FE, Man darf bei diesen Überlegungen nicht nur an
bez rein chemische Prozesse denken. Auch die physi-
ürden Zel- kalischen spielen eine überaus wichtige Rolle. Jede
Zelle besitzt Stoffe, die einen Einfluß auf den osmo-
tischen Druck besitzen und solche, denen in dieser
Beziehung jeder Einfluß fehlt. Auch in dieser Hin-
sicht ist die Zelle stets in feinster Weise eingestellt.
Bald baut sie ab und führt kolloide Stoffe in solche
über, die den osmotischen Druck der Zelle erhöhen,
bald kettet sie gelöste Stoffe zu immer komplizierter
gebauten, großen Molekülen zusammen, bis ein Körper
entsteht, der mehr und mehr der Lösung entzogen
wird und damit seinen Einfluß auf den osmotischen
Druck der Zelle verliert. Dieses Wechselspiel ist
noch nach ganz anderer Richtung für die Zelle
von größter Bedeutung. Wir wissen, daß die ein-
zelnen Ionen ganz spezifische Wirkungen entfalten.
Auch hier muß die Zelle über Einrichtungen ver-