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tont, zu der Vorstellung, daß jede einzelne Körperzelle
im allgemeinen mit wenigen Ausnahmen über dieselben
oder doch ähnliche Hauptfermente verfügt, wie sie von
den Zellen der Verdauungsdrüsen in den Darmkanal
hinein abgegeben werden. Die Fermente brauchen
nicht in allen Einzelheiten identisch zu sein. Es wäre
möglich, daß die von den Drüsen des Darmkanals
abgegebenen Fermente in ihrer Art mannigfaltiger
sind, weil ja mit der Nahrung von außen her ein
viel heterogeneres Gemisch von einzelnen Produkten
zugeführt wird, als wir es in den bereits umgewandelten,
in der Blut- und Lymphbahn kreisenden Nahrungs-
stoffen der Körperzellen vor uns haben. Es ist auch
möglich, daß Unterschiede in der Art des Abbaus und
damit in den entstehenden Spaltprodukten sich finden.
Festgestellt ist, daß die Körperzellen imstande sind,
Fette hydrolytisch in Alkohol und Fettsäuren zu spal-
ten. Ferner können sie kompliziert gebaute Kohle-
hydrate, speziell das Glykogen, über Dextrine zur Mal-
tose abbauen. Die gebildete Maltose wird von dem
Ferment Maltase in zwei Moleküle Traubenzucker zer-
legt. Ebenso wissen wir, daß in den verschiedenartig-
sten Körperzellen Fermente vorhanden sind, die Ei-
weiß in Peptone spalten. Diese werden weiter zu ein-
facheren Bruchstücken abgebaut. Schließlich bleiben
Aminosäuren übrig, die dann einem weiteren Abbau
unterliegen.
Es konnte weiterhin gezeigt werden, daß die Körper-
zellen imstande sind. säureamidartig verkettete Amino-