Full text: Abwehrfermente

Weitere Anwendungen der Abwehrfermentreaktion. 87 
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untersucht. Angesetzt wurden Substrate aus den meisten der 
in Frage kommenden Organe. Während im Anfangsstadium 
die A.R. völlig negativ ausfiel, kam es mehr und mehr zu einer 
positiven A.R. mit verschiedenen Gewebssubstraten!). 
Mit der Anführung dieser Fragestellungen sind die Gebiete, 
auf denen die A.R. Anwendung finden kann, bei weitem noch 
nicht erschöpft. So läßt sich mit ihrer Hilfe der Angriffs- 
punkt von Giften, Arzneimitteln und dergleichen im 
Organismus verfolgen. Man geht dabei z. B. von einem 
normalen Kaninchen aus und prüft den Azetonharnniederschlag 
in seinem Verhalten gegenüber Substraten von den Organen, 
von denen man vermutet, daß sie durch einen zugeführten Stoff 
Veränderungen erleiden können. Tastende Versuche in dieser 
Richtung haben zu wertvollen Befunden geführt?). Man kann 
jene Dosis eines Stoffes ausfindig machen, die zu keiner positiven 
A.R. führt und dann jene steigern, bis sie positiv wird. Ferner 
kann man verfolgen, ob ein bestimmtes Organ zuerst anspricht, 
und welche nachfolgen. Dieselben Versuche kann man mit 
Hormonen und Vitaminen durchführen. Wir haben ihrer schon 
S. 55 gedacht. 
In diesem Zusammenhang sei kurz gestreift, wie wertvoll 
es wäre, die Auswirkungen von Verbrennungen der Haut 
und tieferliegender Gewebe mittels der A.R. zu unter- 
suchen. Welche Organe zeigen zuerst Schädigungen solcher 
Art, daß es zur Bildung von Abwehrfermenten kommt? 
Ebenso lehrreich wären Studien über die Auswirkungen 
der Serumtherapie! Schließlich läßt sich die Anwesenheit 
von Parasiten, wie Helminthen?®), von Distomum hepa- 
ticum, von Echinokokken und dergleichen mehr mittels 
der A.R. feststellen. Ferner kann man ihre Auswirkungen ver- 
folgen. 
N 
1) Emil Abderhalden, Fermentforschg. 16, 95 (1938). 
2?) Vgl. hierzu J. Grönberg, Finska Läk.sällsk. Hdl. 63, 429 (1921). 
3) Vgl. u. a. E. Manoiloff, Wien. klin. Wschr. 27, Nr. 11 (1914).
	        
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