118
Methodischer Teil.
laufen muß. Nun wechselt der Gehalt des Harnes und
damit der aus ihm gewonnenen Abwehrproteinaselösung an
solchen Verbindungen ganz erheblich‘). Es ist dies ganz
selbstverständlich, weil der Urin je nach der aufgenommenen
Nahrungsart und ihrer Menge, der Stoffwechsellage und seiner
Konzentration eine‘ verschiedene Zusammensetzung aufweist.
Das Ideal bei allen derartigen Methoden, bei denen Farb:
intensitäten zu vergleichen sind, ist ein negativer Ausfall der
Reaktion bei dem Kontrollversuch. Dieses läßt sich wohl an-
streben, jedoch nicht immer erreichen, ja, es kann unter Um-
ständen eine negative Ninhyrinreaktion bei diesem zu einer
verhängnisvollen Fehlerquelle werden.
Um das verständlich zu machen, seien an Hand der Abb. 5
bis 8 Beispiele erörtert. Die Linie G soll jene KonZentration
an mit Ninhydrin. reagierenden Substanzen‘ darstellen, die
eben gerade zu einer Farbstoffbildung führt. Wir bezeichnen
Mengen an jenen, die in einer Konzentration vorliegen, die die
Ninhydrinreaktion für das Auge als negativ erscheinen läßt,
als unterschwellige. Die Schwellenkonzentration wird
bei G-(Abb. 5—8) erreicht. Alle Konzentrationen, die über G
hinausgehen, stellen überschwellige dar. a in den Abb. 5
bis 8 stellt die Konzentration an die Ninhydrinreaktion geben-
den Substanzen des Kontrollversuches dar. Die Buchstaben
b, c, d und e geben den Ausfall der genannten Reaktion bei den
1) Es war naheliegend, zu versuchen, die dialysierbaren, mit Nin-
hydrin unter Farbstoffbildung reagierenden Verbindungen durch Dialyse
zu beseitigen und so gewissermaßen von einem Nullgehalt an solchen
auszugehen. Der Kontrollversuch (ohne Substratzusatz) wäre dann
überflüssig. Entsprechende Versuche [vgl. Emil Abderhalden u.
S. Buadze, Fermentforschg ır, 310 (1930)] ergaben zwar zufrieden-
stellende Ergebnisse, jedoch bedeutet die Einschaltung einer Vordialyse
Mehrarbeit und Zeitverlust, die sich namentlich bei Reihenversuchen
störend bemerkbar machen. R.Mertens u, W. Übelgünn, Z. klin. Med.
140, 8 (1941), haben die Dialyse, um Hemmungsstoffe zu beseitigen,
wieder aufgenommen. Es bleibt abzuwarten, ob sich die unter Um-
ständen Fehlerquellen einschaltende Methode in der Praxis bewährt.
z 7x
Tim
HR
m
Tan
;
m
Un Fu
A
tn
=
De RO
LEN
an
| a w.
En a