Full text: Geschichte der Aerostatik (Erster Theil)

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Meusnier sie gefunden hatte. Die ganze Verlegenheit/ 
die ihn hinderte den Ausgang eines Versuches zu erklaͤ⸗ 
ren der den Grundsaͤzen der Mechanik voͤllig gemaͤs ist, 
liegt allein darinn, daß er an die specifische Federkraft 
nicht gedacht hat. 
Die specisische Federkraft der brennbaren Luft ist we⸗ 
migstens sechsmal groͤßer als die der gemeinen Luft; 
dies ist die wahre Sprache der Physik. So lange also 
die absolute Federkraͤfte gleich sind, so ist das Verhaͤltnis 
der Dichtigkeiten das umgekehrte Verhaͤltnis der specifi⸗ 
schen Federkraͤfte; und unter dieser Einschraͤnkung ist 
die brennbare Luft wenigstens sechsmal leichter als die 
atmosphaͤrische. Es ist also die Frage, stehen bey un⸗ 
serer aerostatischen Kugel die innere und die aͤußere Luft 
unter sich wirklich im Gleichgewichte ? ist der Druk von 
beyden Seiten gleich stark? dies muß zuerst entschieden 
seyn, ehe die erforderliche Dichtigkeit der eingeschlossenen 
Luft beurtheilt werden kann. 
Die innere Luft der Kugel muß offenbar zweyen Kraͤf⸗ 
ten widerstehen und ihnen vereinigt, das Gleichgewicht 
halten. Sie muß dem Druk der Atmosphaͤre widerste⸗ 
hen, um nicht von ihr zusammengedruͤkt zu werden. Sie 
muß aber auch die Kugel ausdehnen, die dieser Aus—⸗ 
dehnung widersteht, und um so vielmehr widersteht, je 
mehr sie wirklich ausgedehnt ist. Ihre Biegsamkeit geht 
nicht bis ins Unendliche; sie reist wann die Luft in ihr 
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