Full text: Geschichte der Aerostatik (Zweyter Theil)

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inem noch groͤsern Verhaͤlinisse, leichter, als die aͤussere 
Luft, und die Maschine muste also etwas hoͤher steigen, 
als sie nach der Rechnung gestiegen seyn sollte. 
Herr Meusnier faͤllt hieruͤber ein Urtheil, uͤber wel⸗ 
ches ich zwar freymuͤthig, aber mit aller der Achtung meiune 
Meynung sagen werde, die d'Alemberts wuͤrdiger Nach⸗ 
folger verdient. Die groͤste Barometerhoͤhe, sagt er, sollte 
19 Zoll und 2 Linien seyn; und doch beobachtete Charles 
nie eine groͤsere als 18 Zoll und 10 Linien; es ist also klar, 
daß die Maschine schon anfieng zu fallen, noch ehe sie ganz 
die Hoͤhe erreicht hatte, die sie der Rechnung nach erreichen 
sollte. Soviel ich von der Hoͤhenmessung mit dem Barome⸗ 
ter verstehe, so ist grade das Gegentheil wahr. Ich moͤchte 
doch wissen, welche Hoͤhe die groͤste ist, diejenige, wo 
das Barometer auf 19 Zoll und 2 Linien oder wo es 
auf 18 Zoll und 10 Linien steht? Die leztere beobach⸗ 
tete Charles; die erstere folgt aus der Rechnung; Charles 
mus also hoͤher gestiegen seyn als er der Rechnung nach 
gestiegen seyn sollte; oder es muͤste nicht mehr wahr seyn, 
daß das Barometer faͤllt, so wie die Hoͤhe groͤßer wird. 
—A der sonst so 
scharfsinnige Gelehrte seiner uͤbereilten Schlußfolge getreu, 
im groͤsten Ernste die Ursachen aufsucht, warum Charles 
nicht so hoch stieg, als er der Rechnung nach sieigen sollte. 
Charles glaubte endlich seine Reise geendigt, seinen 
Endzwek erreicht, die Erwartung des Publikums befrie⸗
	        
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