Full text: Geschichte der Aerostatik (Zweyter Theil)

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Kabinet allein nachdenkende, und seiner umerschoͤpslichen 
Einbildungskraft uͤberlassene Gelehrte, den Regeln sei⸗ 
ner allzu viel versprechenden Theorie nach, sehr vieles 
fuͤr leicht, fuͤr eine Kleinigkeit ansieht, was bey der 
wirklichen Ausfuͤhrung ausserordentlich schwer und oft 
unmoͤglich ist; so ist doch dieser alles uͤbersehende 
menschliche Blik sehr eingeschraͤnkt; er sieht nicht den 
zehnten Theil von dem was er sehen koͤnnte und was 
ein eben so geschaͤftiges nachfolgendes Jahrhundert wirk⸗ 
lich entdekt; er glaubt oft, etwas groses gesehen zu 
haben, das bey genauer Untersuchung nichts ist; allein 
er uͤbersieht dafuͤr etwas anders, das von einem auf— 
geklaͤrtern Zeitalter bemerkt, entwikkelt und erweitert wird 
bis ins Unendliche. Ganz von den uͤbrigen menschlichen 
Erfindungen verschieden, erhub die aerostatische Maschine 
in eben dem Augenblik, da sie gebohren ward, ihr 
stolzes majestaͤtisches Haupt weit uͤber ihre uͤbrige Schwe— 
stern hinaus; entzuͤkt und ausser sich selbst gesczt, sah 
der erstaunte Europaͤer auf sie hin, und glaubte nun— 
mehr alle seine graͤnzenlosen Wuͤnsche erreicht zu haben. 
Ist es etwas ausserordentliches, daß er sich in seiner 
ersten Erwartung betrogen sah? Daß die neu entstan⸗ 
dene angebetene Goͤttinn in den ersten Monaten ihres 
Daseyns gerade nicht das leistete, was ihre Anbeter am 
ersten von ihr erwartet hatten ? Ueberlassen wir es un⸗ 
sern Rachkommen, diejenigen Wohlthaten von ihr ein— 
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