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bluͤhende Einbildungskraft von allen uͤbrigen auszeichnet,
erweiterten sich taͤglich und giengen bis ins Unendliche.
Montgolfier selbst gieng nun mit groͤsern Dingen um,
und, um seine wahrhaft grose Entdekkung der Vollkom—
menheit immer naͤher zu bringen, legte er an eine neue
Maschine Hand, und richtete sie ganz dazu ein, Men—
schen mit zu erheben. Es war wirklich viel, daß er sich
durch keine Schwierigkeiten abschrekken ließ, seinen grosen
Entwurf durchzusezzen; selbst durch diejenige nicht, die
ihm der Neid verursachte, der zwar sich nicht oͤffentlich
zeigen durfte, aber doch im Stillen mit seinem Verdienste
in geradem Verhaͤltnisse fortgieng. Montgolfier sah
ruhig zu, wie seine zweyte Maschine vom Regen zerstoͤrt
wurde, und die dritte noch in dem Augenblikke da sie
steigen sollte, vom Winde einen Riß bekam, der die
Haͤlfte seiner ganzen Erwartung vereitelte; und arbeitete
unerschrokken auf den grosen Endzwek los, eine Luftreise
anzustellen, und sich ein Element unterwuͤrsig zu ma⸗
chen, in welches sich bisher noch kein Sterblicher
gewagt hatte.
Es war diese vierte Maschine von Montgolfier eben
diejenige, die in dem ersten Theile meiner Geschichte von
Guerin sehr schoͤn vorgestellt worden ist; so wie ich mir
es immerdar zum Gesezze machen werde, diejenigen
aerostatischen Maschinen, die mit Menschen wirklich
gestiegensind, entweder pon ihm oder von Weise mit