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angetrieben, so erregt sie sich weiter und erzeugt Strom. Sie hat aber wieder
den Nachteil, daß sie als Anlaßmotor weniger geeignet ist.
Die Lösung führte daher dahin, eine solche Umschaltung vorzunehmen,
daß zum Anlassen ein Serienmotor mit einer starken Feldwicklung arbeitet,
der nach: erfolgtem Anlassen zum Nebenschlußgenerator mit einer dünnen
Feldwicklung umgeschaltet wird.
Derartige Maschinen wurden in Amerika als Schwungradmaschinen
gebaut und arbeiteten mit der Drehzahl des Verbrennungsmotors. Ihre Ab-
messungen waren sehr groß und ihr Gewicht sehr hoch. Sie wurden daher
bald aufgegeben, da ihre Unwirtschaftlichkeit sich herausgestellt hatte.
Die Abmessungen einer solchen Einmaschine lassen sich aber verringern,
wenn man mit einem kleineren Drehmoment des Anlassers, d. h. mit einer
Übersetzung arbeitet. Hierbei darf jedoch eine bestimmte Übersetzung
nicht überschritten werden, weil sonst
beim Generatorbetrieb die Ankerwelle
so hohe Umdrehungen erhält, daß
ihre Lager in kurzer Zeit zerstört
werden. Als günstigste Übersetzung
hat sich das Verhältnis von I:3 von
Kurbelwelle zur Ankerwelle heraus-
gebildet. Maßgebend für die Ab-
messungen des Ankers ist die Motor-
leistung. Diese beträgt rund 10 mal
so viel wie die Generatorleistung.
Diese Maschinen sind daher für den
größten Teil der Betriebszeit überstark
bemessen und arbeiten unwirtschaftlich.
Sie haben sich nur für kleinere billige
Wagen behauptet.
Um diese beiden, soweit auseinan-
derliegenden Leistungen doch aus einem
Anker hervorzubringen, wurde dieser von der Firma De1lco mit zwei Wick-
lungen und zwei Kollektoren versehen, . von welchen die eine für den Motor-
betrieb und die andere für die Stromerzeugung bestimmt ist. Mit den beiden
Ankerwicklungen arbeiten auch geeignete Feldwicklungen zusammen.
Gleichzeitig wurden aber auch zwei Übersetzungen in Verbindung mit Frei-
läufen angewendet, indem beim Anlassen der Anker auf das verzahnte
Schwungrad mit hoher Übersetzung arbeitet und beim Generatorbetrieb
seinen Antrieb über die Steuerräder des Motors mit einer niederen Uber-
setzung erhält. Diese Einmaschine von Delco mit zwei Wicklungen hat sich
in Amerika in großem Maßstab eingeführt.
Die umständliche Doppelübersetzung wurde von der Firma Jesko
durch die Einführung eines Planetengetriebes ersetzt, das eine doppelte
Übersetzung gestattet und sich selbsttätig umschaltet. In Abb. 160
ist das Prinzip dieses Getriebes schematisch dargestellt. A ist die
mit Zähnen versehene Ankerwelle, B sind Planetenräder, welche Sso-
wohl in die Ankerwelle als auch in das mit Innenverzahnung Vver-
sehene Hohlrad D eingreifen. Das Hohlrad trägt Sperrklinken E, welche
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