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d) Der Winterbetrieb.
Die Temperatur spielt bei der Wirkung des Akkulumators, wie oben er-
wähnt wurde, eine große Rolle. Im Winter besteht aber außer den erwähnten
Erscheinungen des Spannungsabfalles und der verringerten Kapazität noch
die Gefahr des Einfrierens. Dieses tritt um so leichter ein, je geringer die
Dichte der Säure ist. Schwefelsäure von einer Dichte von 1,4 gefriert erst
bei minus 55° C, während eine Säure mit einer Dichte von 1,19 bereits bei
minus 28° gefriert. Die Füllsäure einer ganz entladenen Batterie mit einem
spez. Gew. von I,I0 erreicht schon bei minus 5° C den Gefrierpunkt. Die
Folge davon ist, daß durch das Gefrieren der Säure die Hartgummikästen
gesprengt werden. Akkumulatoren sind daher im Winter in einer geheizten
Garage aufzubewahren oder doch auf alle Fälle in geladenem Zustand zu halten.
Dies gilt insbesondere für Lastwagen, die meistens im Freien stehen. Man
prüfe auch des öfteren im Winter die Löcher in den Batteriestopfen nach,
da diese leicht zugefroren sein können, so daß beim Laden durch die Gase ein
Druckanstieg in der Zelle eintritt der die Hartgummikästen auseinander-
treibt. Muß man im Winter destilliertes Wasser nachgießen, so ist die Batterie
kurze Zeit darnach aufzuladen, damit sich das Wasser mit der Schwefelsäure
mischt und nicht über der Säure stehen bleibt und einfriert. Dasselbe gilt
auch, wenn man bei sehr niedrigen Säuretemperaturen den Motor wiederholt
anläßt. Es besteht auch hier die Getahr, daß das sich bildende Wasser ein-
friert. Man hat daher Sorge zu tragen, daß nach diesen Entladungen wieder
ein Laden der Zellen eintritt und das Wasser wieder verschwindet.
e) Die Wartung bei Nichtgebrauvuth.
Es wurde bereits erwähnt, daß Batterien, die unbenutzt stehen, alle 4
oder höchstens 6 Wochen aufgeladen werden müssen. Dieses Nachladen
kann man durch die Lichtmaschine des Fahrzeuges oder durch eine fremde
Stromquelle ausführen. Es empfiehlt sich auch, vor dieser Nachladung die
Batterie durch Einschalten von Stromverbrauchern zunächst zu entladen.
Will man eine Batterie ganz außer Betrieb setzen, so muß man die
einzelnen Zellen gut aufladen, damit die Säure aus den Poren der Platten
beraustritt; dann gießt man die Säure ab und spült die Zellen mit destilliertem
Wasser nach. Anschließend lädt man nochmals mit schwachem Ladestrom,
so daß auch der letzte Rest von Säure entfernt wird. Das so angesäuerte
Wasser ersetzt man durch frisches, destilliertes Wasser und kann sodie Batterie
in frostfreiem Raum stehen lassen. Beim Inbetriebsetzen solcher Batterien
muß man die Konzentration der Füllsäure etwas höher nehmen, weil die
Säure durch das Wasser in den Platten verdünnt wird.
f{) Allgemeine Behandlungsmaßregeln.
Um eine Oxydation der Metallteile zu verhüten, sind die Kupferlamellen
und die Klemmen und Anschlußstücke von Zeit zu Zeit mit Fett oder dick-
flüssigem Zylinderöl einzufetten. Das Oxyd entfernt man mit einem in Soda-
lösung getauchten Tuch. Es ist dabei jedoch darauf zu achten, daß nichts
von dieser Sodalösung in die Zellen dringt. Ferner ist zu vermeiden, daß