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entzündbares Gemisch enthalten. Auch die Kühlung der Kerze spielt eine
wichtige Rolle. Durch die physikalischen Untersuchungen des Hoch-
spannungsfunkens ist bekannt, daß die Funkenenergie um so größer wird,
je geringer die Zeit der Entladung ist und je schneller die Luft zwischen
den Elektroden entionisiert wird. Diese Entionisierung begünstigen gekühlte
Elektroden in hohem Maße. Man ordnet daher die Kerze meistens in der Nähe
des Ansaugventils an, wo sie durch die kühlen Frischgase ständig gekühlt wird.
Bei Hochleistungsmotoren muß man unter Umständen den Kühlwasserstrom
um sie herumführen. Bei Zweitaktmotoren mit Ölzufuhr durch den Brenn-
stoff darf die Zündkerze nicht durch das ölhaltige F rischgas umspült werden.
Aber auch die Einschraubtiefe in das Zylinderinnere muß berücksichtigt
werden. Gebraucht man wie im Fall ı der Abb. 52 dargestellt eine Kerze
mit zu langem Gewinde, so erhitzt sich der Gewindeteil zu stark. Die Außen-
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Abb. 52.
I = Einschraubtiefe zu groß, 2 = Einschraubtiefe zu gering, 3 = Einschraubtiefe richtig.
elektroden haben daher keine Wärmeableitung und können infolgedessen
unter Umständen ausglühen und verbrennen. Im Fall 2 ragt die Kerze zu
wenig in das Zylinderinnere. Es sammeln sich verbrannte Gasrückstände
um die Elektroden an und bewirken eine schlechte Zündung. Die Elektroden
sollen wie im Fall 3 mit der Innenwand des Zylinders abschneiden. Sie werden
so von den Frischgasen umspült und haben eine gute Wärmeableitung.
Die Gewindelänge beträgt bei den deutschen Kerzen meistens 12 mm.
Es gibt auch für Sonderkonstruktionen ein längeres Gewinde von 15 bis 18 mm.
Das Zündkerzengewinde selbst ist metr. Feingewinde (S J. von 18 mm und
einer Steigung von 1,5 mm). Die Schlüsselweite der Mutter beträgt 26 mm.
5. Spezialkerzen.
Manche Motore erfordern oft infolge ihrer Arbeitsweise eine besonders
durchgebildete Kerze. Hierher gehören Flugmotore, die ständig unter Voll-
last laufen, luftgekühlte Motore deren Zylinderwandungstemperatur höher
ist als bei den wassergekühlten Motoren und schließlich Rennmotore, welche
Höchstleistungen hergeben müssen. Für diese Zwecke sind besondere Kerzen
herausgebildet worden. Abb. 53 zeigt eine solche Zündkerze der Fa. Bosch,