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motors von 35 PS bei den verschiedenen Temperaturen erforderlich sind,
dort mit verzeichnet. Man erhält daher ein anschauliches Bild.
‚ Verfolgt man zunächst die Drehmomentskurve' Dm für + 15° C, so
sieht man, daß diese die Anlasserkurve Da bei ı 500 Umdrehungen im Punkt a
schneidet, Bis zu diesem Punkt überwiegt das Anlasserdrehmoment und ruft
eine Beschleunigung der,.Kurbelwelle hervor. Erst im Schnittpunkt a ist ein
Gleichgewichtszustand hergestellt und der Anlasser dreht den Motor von
da ab gleichmäßig mit einer Geschwindigkeit durch, die durch die Anlasser-
übersetzung bestimmt ist. Während bei Beginn des Anlassens der Anlaß-
motor allerdings nur während Bruchteilen von Sekunden einen Stromstoß
von 250 bis 300 Ampere aufnimmt, erfolgt das reguläre Durchdrehen mit
etwa 150 Ampere. Bei einer Außentemperatur von o® C verschiebt sich
der Schnittpunkt der beiden Drehmomentskurven nach links zum Punkt 6.
Die Drehzahl des Anlassers ist nur noch etwa 1100 Umdrehungen in der
Minute und die Stromaufnahme steigt bis auf 180 Ampere. Die Verhältnisse
für das Anlassen liegen aber bei einer Außentemperatur von — 15°C noch
ungünstiger. Der Gleichgewichtszustand ist bereits bei c erreicht. Die An-
lasserwelle' macht nur noch 800 Umdrehungen und die Stromaufnahme be-
trägt schon 225 Ampere. Der Verbrennungsmotor kann schon nach Möglich-
keit nicht mehr mit der erforderlichen Zünddrehzahl durchgedreht werden.
Auch der Batterie wird schon zu viel Strom entnommen, so daß ihre Klemmen-
spannung stark abfällt. Über die Grenzen der Leistungsfähigkeit vom An-
lasser und Batterie wird später noch eingehend gesprochen werden. Es muß
insbesondere, noch der Spannungsabfall der Stromquelle bei abnehmender
Temperatur Berücksichtigung finden, durch welche die Verhältnisse noch eine
ungünstigere Abweichung erfahren. Aus dem Schaubild geht hervor, daß
die Anpassungsfähigkeit des Serienmotors innerhalb eines weiten Gebietes
an die Erfordernisse möglich ist.. Rechts vom Punkt c können alle Widerstände
ohne weiteres überwunden werden.
b) Wirkungsgrad und Verluste.
Auffallend gering ist der Wirkungsgrad des Anlassers. Er beträgt im
besten Falle 65 v. H., wobei bestes Qualitätsmaterial an Eisen, Kupfer und
Kohle vorausgesetzt ist. Der Grund hierfür liegt in erster Linie darin, daß
diese Maschinen mit einer niedrigen Klemmenspannung (Batteriespannung)
arbeiten, so daß die einzelnen auftretenden Spannungsabfälle verhältnis-
mäßig hoch in Erscheinung treten. Die Verluste und Spannungsabfälle sollen
daher nachstehend betrachtet werden. Bekanntlich ist der Wirkungsgrad
eines Elektromotors durch folgende Beziehung gegeben:
_aufgenommene Leistung minus Verluste
4 ‘ aufgenommene Leistung
oder n
wo bei L die aufgenommene Leistung und V die Verluste bedeuten. Die auf-
genommene Leistung L£ ist aber durch das Produkt aus Strom % und
Spannung eg gegeben.