52
nur ein Spezialmaterial in Frage, das eine hohe Induktion besitzt und dem-
nach eine geringe magnetisierende Kraft erfordert. Besonders geeignet ist
geglühtes Eisen, sogenanntes Weicheisen, dessen Permeabilitätszahl im
Maximum bis 3500 beträgt. Die Magnetpole werden ebenfalls aus Spezial-
weicheisen entweder im Gesenk geschlagen oder aus einzelnen Blechen,
wie schon erwähnt, zusammengefügt. Auf das sorgfältige Einpassen der
Pole in das Gehäuse wird der größte Wert gelegt, damit die dort auftretende
Stoßfuge nicht zu groß wird und dem magnetischen Fluß keinen zu großen
Widerstand bietet, der durch eine entsprechend große Amperewindungszahl
auf den Polschuhen auszugleichen ist. Die Bewicklung der Pole erfolgt ent-
weder durch quadratische oder rechteckige Kupferstäbe oder durch Kupfer-
streifen, die leichter zu wickeln sind. Die Anzahl der Pole beträgt meistens vier.
In Abb. 65 sind die zwei Arten der Be-
wicklung im Schnitt dargestellt. Natürlich ist
auf sorgfältige Isolierung der Wicklung sowohl
bei den einzelnen Wicklungen unter sich als
auch der gesamten Wicklung dem Gehäuse und
den Polschuhen gegenüber Wert zu legen, da
leicht bei den Erschütterungen, die der An-
lasser im Fahrzeug ausgesetzt ist, die Isolation
durchgerieben werden kann. Die Wicklung wird
vor dem Einsetzen mit Lack getränkt, so daß
ein festes Gefüge entsteht. Durch Preßspan
wird die Wicklung nochmals gegen Gehäuse
und Pol gegen auftretenden Schluß geschützt.
Die Luftinduktion beträgt bei den Anlassern 5000 bis 7000 Kraftlinien
je Quadratzentimeter.
‘ Der Anker.
Wie schon erwähnt, wird der Anker aus Blechscheiben von 0,3 mm Stärke
unter Beilage einer Isolierungsschicht zusammengefügt. Das Ankerblech ist
ein Spezialmaterial mit geringem Eisenverlust. Bei der Wahl des Materials
ist aber nicht nur der geringe Eisenverlust allein ausschlaggebend, sondern
es ist auch Rücksicht auf die Bearbeitung zu nehmen. Die Bleche werden ge-
stanzt und erfordern zu ihrer Bearbeitung sehr teure Schnittwerkzeuge.
Stark siliziumhaltige Bleche, welche infolge ihrer geringeren elektrischen
Leitfähigkeit geringe Wirbelstromverluste haben, sind spröde und greifen
die Werkzeuge stark an. Über den Einfluß einer nachträglichen Bearbeitung
auf die Verluste wurde bereits auf Seite 47 gesprochen.
Der Luftspalt zwischen Anker und Polschuh beträgt 0,3 bis 0,35 mm.
Er ist außerordentlich gering, um die Verluste ebenfalls gering zu halten. Das
Durchtreiben der magnetischen Kraftlinien durch den Luftspalt erfordert
nämlich 80 bis 90 v. H. aller vorhandenen Amperewindungen. Ein großer
Luftspalt verringert daher die Leistung des Anlassers bedeutend.
Abp. &
Die Schaltung des Ankers.,
Für den Anlasser wird sowohl die Serien- als auch die Parallelschaltung
der Ankerdrähte benutzt. Die Parallelschaltung ist bei den hohen Strom-
stärken und der niederenSpannung geeigneter als die Serienschaltung. Bekannt: