Full text: Theorie und Bau der Wasserräder

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Es gibt allerdings Mittel, durch welche man sich gegen die nach- 
heiligen Wirkungen des Hinterwassers schützen kann. Wenn man z. B. 
ein Hebwerk anbringt, vermittelst welchem sowohl das Rad als auch 
das Gerinne mehr oder weniger gehoben werden kann, oder wenn man 
den untern bogenförmigen Theil des Gerinnes von dem untersten Punkte 
an zum Verlängern oder Verkürzen einrichtet, was am leichtesten durch 
Hinzufügen oder Wegnechmen von einzelnen Brettern geschehen könnte. 
Allein das erste Mittel führt zu. einem sehr kostspieligen Bau, welcher 
bei einem unterschlächtigen Rade nicht zulässig ist, und das zweite 
Mittel hilft nur unvollkommen und ist im Gebrauche unbequem. Es ist 
also wohl am klügsten, wenn man das unterschlächtige Rad zur Be- 
nutzung von kleinen Gefällen mit veränderlichen Wasserständen gar 
nicht anwendet, und entweder zu einem Poncelet’schen Rade oder 
zu einer Turbine seine Zuflucht nimmt. _ 
Das unterschlächtige Rad zur Benutzung von grösseren Gefällen, 
Wenn an einem Orte weit mehr Wasserkraft vorhanden ist, als der 
Betrieb eines Werkes erfordert, ist immer die einfachste Einrichtung 
wenn Sie auch viel Betriebswasser erfordert, die zweckmässigste. In 
Gebirgsgegenden werden desshalb die unterschlächtigen Räder auch bei 
grösseren Gefällen von 2”, 3", bis 4“ zum Betriebe von Sägen, Häm- 
mern, Mühlen angewendet, weil sie durch ihren schnellen Gang das 
Zahnräderwerk sehr vereinfachen , und oft sogar ganz entbehrlich ma- 
chen, wodurch jederzeit eine äusserst einfache Anordnung des Werkes 
erzielt werden kann. 
Fig. (7) zeigt die Einrichtung eines solchen. Rades.. Das Wasser 
wird in einem Gerinne bis in die Nähe des Rades und von da an durch 
ein stark geneigtes Gerinne nach tangentialer Richtung gegen das 
Rad geleitet, welches oft nur aus Schaufelbrettern besteht, die in die 
Welle eingesetzt sind. 
Der Nutzeffekt eines solchen Rädchens beträgt unter dem günslig- 
stem Umstande , (wenn nämlich die Umfangsgeschwindigkeit ungefähr 
0:4 von der des anschlagenden Wassers ist) nicht mehr als '/, von dem 
absoluten Effekt, weil sehr viel Wasser verspritzt und in die Höhe ge- 
worfen wird. 
Die Dimensionen eines solchen Rades, welches eine gewisse Anzahl 
Umdrehungen p 1” machen, und einen gewissen Nutzeffekt entwickeln 
soll, lassen sich einfach auf folzende Art bestimmen. 
Es ist, wenn man annimmt, dass der Nutzeffekt '/, von dem ab- 
soluten Effekt beträgt: 
E. 
Q=5 00H
	        
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