Full text: Theorie und Bau der Wasserräder

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Wahl des Rades. 
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Die Wahl der Mittel zur Erreichung eines Zweckes ist für jedes 
Unternehmen von der grössten Wichtigkeit. Wenn eine Einrichtung zur 
Benutzung einer Wasserkraft getroffen, werden soll, bietet sich daher 
zunächst die Frage dar, ob cine Turbine oder ob ein Wasserrad ge- 
nommen werden soll. Diese Frage kann aber erst dann gründlich be- 
anlwortet werden, wenn man sowohl die Wasserräder, als auch die 
Turbinen in jeder Hinsicht genau kennt und dadurch im Stande ist, die 
Vortheile und Nachtheile dieser beiden Anordnungen zuverlässig ab- 
zuwägen, 
Wir müssen daher die Entscheidung dieser wichtigen Frage bis zum 
Schluss dieser Abhandlung über die Wasserräder verschieben, und 
wollen desshalb bis dahin von der Turbine ganz absirahiren, wollen 
uns also so benehmen, als gäbe es gar keine Turbine. 
Bei dieser Einschränkung haben wir also gegenwärtig nur die Frage 
Zu entscheiden, welche von allen Anordnungen von Wasserrädern in 
jedem gegebenen Falle die zweckmässigste sei. Es ist klar, dass es 
theils von der Wassermenge, vorzugsweise aber von der Grösse des 
Gefälles abhängt, ob man das eine oder das andere Rad wählen soll, 
und es kommt nur darauf an, diese Abhängigkeit genau zu bestimmen, 
d. h. die Grenzen anzugeben, innerhalb welcher sowohl das Gefälle 
als auch die Wassermenge liegen muss, wenn das eine oder das andere 
von den Rädern mit Voriheil soll angewendet werden können. Diese 
Grenzen lassen sich nur mit vieler Mühe befriedigend ermitteln, 
wenn man verschiedene Gefälle und für jedes Gefälle verschiedene 
Wasserquantitäten annimmt, sodann für jede dieser Wasserkraft 
diejenigen Arten von Rädern construirt und berechnet, von wel- 
chen man vermuthen kann, dass sie zweckmässig ausfallen dürften. 
Durch Vergleichung der Gefälle und Wassermenge von den sich 
ergebenden guten Constructionen der gleichen Art lassen sich dann die 
Grenzen der. zweckmässigen Anwendbarkeit der verschiedenen Räder 
bestimmen. Dass man bei diesem Geschäfte auch die ausgeführten 
Räder berücksichtigen muss, bedarf kaum einer Erwähnung Die Re- 
Sultate, welche ich auf so 6ben bezeichnetem Wege gefunden habe, 
können für die Uebersicht und für den praktischen Gebrauch am ein- 
fachsten graphisch dargestellt werden, was auf Tafel 4 Fig. 37 ge- 
Schehen ist. Die horizontale Zahlenreihe bedeutet die in Metres ausge- 
drückten Gefälle, die vertikale Zahlenreiße die in Kubik-Metres ausge- 
drückten Wassermergen. 
Die verschiedenen geraden und krummen Linien innerhalb der 
Grenzen der ganzen Figur sind die Grenzen der Anwendharkeit der
	        
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