Full text: Theorie und Bau der Wasserräder

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Bei dem oberschlächtigen Rade hat zwar die Schaufeltheilung nur 
einen sehr geringen Einfluss auf den Effektverlust , welcher bei dem 
Eintritt des Wassers in das Rad entsteht (es ist sogar in dieser Hinsicht 
eine grössere Theilung gut, weil dann der Schluck weit wird, SO dass 
lie Luft leicht entweichen kann), allein wenn die Theilung gross ist, 
beginnt die Entleerung der Zellen viel früher, als wenn sie klein ist, 
es ist also auch bei diesem Rade eine enge Theilung für einen guten 
Effekt nothwendig. 
Es gilt also für alle Räder ohne Ausnahme der Grundsatz, dass die 
Schaufeltheilung möglichst klein sein soll. Der Verwirklichung dessel- 
ben stehen aber praktische Schwierigkeiten im Wege. ‚Räder mit Blech- 
schaufeln werden dann theils wegen des grossen Materialaufwandes, 
iheils wegen der vielen Verbindungen kostspielig. Bei hölzernen Schau- 
felrädern werden die Radkränze, wenn eine grosse Anzahl Schaufeln 
genommen wird, durch die vielen Schaufelarme , welche in die Kränze 
eingesetzt sein müssen , ZU sehr geschwächt. Bei den Kübelrädern, sie 
mögen nun von Holz oder von Eisen construirt sein, wird gewöhnlich, 
selbst wenn man eine ziemlich grosse Theilung annimmt, die Anzahl der 
Schaufeln so gross, dass ihre Ausführung ungemein viele Arbeit verur- 
sacht, und überdiess kann man bei diesen Rädern durch hinreichende 
Breite und geringe Füllung den Zweck, um den es sich hier handelt, 
besser erreichen, als durch eine übermässig grosse Schaufelzahl, weil 
durch diese die Schluckweite zu eng ausfällt. Nur bei den eisernen 
Schaufelrädern ist keine wesentliche Schwierigkeit für die Anwendung 
einer grossen Anzahl Schaufeln vorhanden, weil da die Schaufelarme an 
die Kränze angegossen und die Schaufeln selbst von Holz gemacht 
werden. 
In Erwägung dieser Umstände muss man den früher ausgesprochenen 
Grundsatz dahin modificiren, dass die Anzahl der Schaufeln so gross ge- 
nommen werden soll, als es die Constructionsverhältnisse einerseits, und 
die ökonomischen Rücksichten anderseits gestatien. 
Durch eine Vergleichung der ausgeführten Räder hinsichtlich der 
Schaufeltheilung habe ich für diese Grösse folgende praktische Formel 
gefunden : Cr 
e=02+4+078a 
und nach dieser sind auch die Schaufeltheilungen bei den auf der 
grossen Tafel dargestellten Rädern bestimmt worden , aus welchem man 
ihre praktische Brauchbarkeit erkennen wird. 
Nimmt man diese Regel an, so ergibt sich die für die Ausführung 
geeignete Anzahl der Schaufeln, indem man die Quotienten 
2Rzx 
02-4078
	        
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