Vorwort.
Wenn wir den Ursachen gewisser Unfälle im Eisenbahnbetriebe
nachforschen, wenn wir hören, dass durch das Abfliegen eines Radreifens,
durch Zugtrennungen, zu spätes Bremsen oder durch falsche Weichen-
resp. Signalstellungen Menschenleben gefährdet wurden, so prüfen wir,
und mit uns jeder Eisenbahn-Techniker, fast unbewusst diejenigen admini-
strativen Maassregeln oder mechanischen Vorrichtungen, welche jenes Un-
glück mit Sicherheit verhütet haben würden. Vor unserm geistigen Auge
wägen wir vor Allem den praktischen, durch die Erfahrung fest-
gestellten Werth derselben, indem wir jene technischen Hilfsmittel unbe-
achtet lassen, welche nur palliativ wirken oder durch Complication und
Unzuverlässigkeit in Beseitigung einer Gefahr neue heraufzubeschwören
geeignet sind. Zu dieser letzteren zahlreichen und zweifelhaften Kategorie
gehören aber die Weichenthürme mit Interlocking-Apparaten nicht. Gleich
sinnreich im Gedanken als in der Ausführung haben sie sich seit zwei
Decennien in allen Ländern und Klimaten bewährt und auch bereits in
Deutschland ein grösseres Feld sich erobert.
Wenn in dem Referate der diesjährigen Deutschen Eisenbahn-Tech-
niker-Versammlung zu Stuttgart (18. bis 20. Juni) auf Grund vorliegender
Erfahrungen gesagt wird,
„dass durch die mechanische Combination von Signalen und
„Weichen die Sicherheit des Betriebes gewinnt, ja überhaupt
‚auf das höchste erreichbare Maass gesteigert werden
„kann und dass diese Apparate neben geringen Unterhaltungs-
„kosten und Ersparung an Weichenstellern mit Sicher-
„heit und Zuverlässigkeit arbeiten‘,
so können wir diesem bedeutungsvollen und competenten Urtheile nur
zustimmen, da die vorliegende Schrift Wort für Wort von der gleichen