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gusseisernen Hülse doppelt geführt, unmittelbar und in möglichster Nähe der
Weichenzungen, die entsprechend durchlochte Verbindungsstange der letzteren
durchdringt und hierdurch folgende Vortheile darbietet:
a) den richtigen festen Anschluss der Weichenzunge an die Hauptschiene,
da jedes Hinderniss, welches sich etwa zwischen die letztere legt,
die Einschiebung des Riegels verhindert;
b) die event. Beseitigung der Stehbolzen;
c) die Verhütung von Vibrationen und verticalen Bewegungen der Weichen-
zungen beim Ueberfahren;
d) die Erleichterung der gesetzlich vorgeschriebenen speciellen Aufsicht
resp. das Verschliessen der Spitzweichen beim Durchfahren ganzer
Züge, da — mit dem Einschieben des Riegels — der geringste
Kraftaufwand des Weichenstellers ausreichend ist, diesen Zustand
dauernd und ohne Anstrengung zu erhalten.
Die bereits erwähnte Riegelweiche auf dem Central-Bahnhofe Magdeburg
— welche sich sehr gut bewährt hat — ist aus der Zeichnung, Taf. I, Fig. 1,
ohne Weiteres verständlich. Nach Umstellung der Weiche wird der Riegel mittelst
eines besonderen Hebels eingeschoben und so lange gehalten, bis der Zug durch-
gefahren, worauf derselbe selbstthätig sich wieder ausrückt, somit in diesem
Falle den Vorschriften der „Technischen Vereinbarungen“ entsprechend ist.
Bei einiger Vervollkommnung dieser Verriegelung kann ausserdem ein Wärter
mehrere Weichen bedienen, indem er entweder den Riegel einfach festhakt,
oder aber, indem die Riegel mehrerer Weichen durch leichte Gestänge mit
einander in Verbindung gesetzt und durch einen Stellhebel von einem Punkte
bewegt werden. Wird nur eine Oeffnung in die Riegelstange, einer bestimmten
Fahrrichtung entsprechend, angebracht, so kann der Riegel nicht eingeschoben
werden, bevor nicht die Weiche auf diese Richtung gestellt ist, oder es
kann auch der Riegel mit dem Fahrsignal auf weitere Entfernungen verbunden
werden, sodass letzteres nicht gegeben werden kann, bevor die Weiche auf
die eine Riegelöffnung gestellt ist.
Dies Princip ist. wie bereits erwähnt, auf den Braunschweigischen Bahnen
durch die
3) mit Signalen combinirte einfache Verriegelung
mehrfach in Anwendung gekommen. Auf dem Durchgangsbahnhofe Lutter am
Barenberge (Tafel I, Fig. 2), ist an jedem Ende desselben ein Hebelbock mit
je 2 Hebeln aufgestellt, von welchem der am südlichen Ende mit jedem Hebel
je ein Signal und einen Riegel gleichzeitig bewegt. Die beiden von den Haupt-
zügen gegen die Spitze befahrenen Weichen des Verbindungsgleises werden in
gewöhnlicher Weise zuerst mit der Hand direct gestellt. Zur Controle der
richtigen normalen Stellung der letzteren — welche für die Hauptzüge gerades
Gleis ist — befindet sich, dieser Stellung entsprechend, nur eine Oeffnung in
der Riegelstange, in welche, bei gezogener Stellung der Hebel, der bereits be-
schriebene Riegel eingeschoben wird. — Gleichzeitig wird das Ein- oder Aus-
fahrtssignal am Abschlusstelegraphen durch dieselbe Bewegung gezogen, so
dass diese Zeichen niemals gegeben werden können, bevor nicht die Weichen
normal auf grades Gleis gestellt sind. Wird dagegen das Signal auf „Halt“
fixirt und somit der Bahnhof abgesperrt, so sind die Weichen sämmtlich frei
und können den Rangirbedürfnissen entsprechend beliebig nach beiden Richtungen
gestellt werden,