Am nördlichen Bahnhofsende dagegen wird nur die Einfahrtsweiche, welche
nach den Rangir- resp. Gütergleisen führt, gegen die Spitze befahren, sodass
principiell nur diese in ähnlicher Weise wie die vorstehende durch das Ein-
fahrtssignal von Börssum verriegelt wird. Der zweite Hebel am Stellapparat
dagegen dient nur zum Geben des Ausfahrtssignales durch denselben Wärter,
nicht zum Feststellen einer Weiche. — Die Gesammtkosten der beiden vor-
stehenden Einrichtungen incl. Gestänge, Rollen, Hebel, Drähte und Montirung
haben 600 Mark betragen.
4) Riegelvorrichtung auf dem Bahnhofe Braunschweig.
Diese Anordnung unterscheidet sich von vorstehend beschriebener da-
durch, dass durch einen Hebel ein Signal und zwei Riegel bewegt werden.
Der Stellapparat (Tafel I, Fig. 3) bewegt durch ein festes Gestänge nur
das für die ausfahrenden Züge nach Wolfenbüttel und Helmstedt bestimmte ge-
meinschaftliche Signal des Zwischen- und Repetitionstelegraphen (welcher nicht
eher gezogen werden darf, bis der vor ihm liegende Weichenthurm das cor-
respondirende Ausfahrtssignal gegeben). Mit dem Geben des Ausfahrtssignals
wird aber gleichzeitig das Riegelgestänge gezogen, wodurch — da nur eine
Deffnung in der Verbindungsstänge jeder der beiden Weichen vorhanden —
diese erst richtig und zwar auf gerade Bahn gestellt sein müssen, bevor die
Riegel eingeschoben werden können. Ist dies geschehen, so kann ein von
Wolfenbüttel resp. Helmstedt einfahrender Zug mit einem zu gleicher Zeit
(was hier der Fall) nach Helmstedt oder Wolfenbüttel ausfahrenden Zuge
niemals collidiren, während gleichzeitig die Spitzen der Weichen absolut fest
und dicht anliegend verschlossen sind.
Da die 100 Meter entfernt liegende Weiche von einem andern Wärter
als dem am Riegelapparat bedient wird, ist es auch — bei einem Falle —
beim Ziehen des Ausfahrtssignals noch frühzeitig bemerkt worden, dass diese
Weiche nicht richtig gestellt worden war.
Gesammtkosten dieser Einrichtung (specialisirt wie ad 3) = ca. 500 Mk.
5) Combinirte Riegel- und Signaleinrichtung auf dem Bahnhofe
Harzburg.
(Tafel I, Fig, 4 u. 4a.) ;
Dieser Apparat hat den Zweck:
L. Bei dem sehr starken Gefälle der Bahnlinie ein etwaiges Weg-
rollen der Wagen dadurch gefahrlos zu machen, dass dieselben
stets in ein stumpfes ansteigendes Sicherheitsgleis gelenkt
werden.
Durch die Centralisation der Signale und Weichen einen zweiten
Wärter — der an diesem Punkte früher aufgestellt war — zu
ersparen... Die einzige vorhandene Weiche ist mit einem festen
Gegengewichte versehen, welches dieselbe selbstthätig stets auf
das Sicherheitsgleis gerichtet erhält, In dieser normalen Stellung
wird sie durch den Riegelhebel fest verschlossen, welch letzterer
daher ebenfalls stets normal (von dem Wärter abgerichtet)
stehen muss,
Soll ein Zug aus- oder einfahren, so wird der Riegelhebel geöffnet und
)