Full text: Ueber Weichenthürme und verwandte Sicherheits-Vorrichtungen für Eisenbahnen

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Rollen laufenden Ketten frei getragen und mit Leichtigkeit auf- und abbewegt 
werden können. 
In der höchsten und tiefsten Stellung können die Laternen durch Haken 
festgehalten werden, welche unten am Mast in geeigneter Weise befestigt sind 
und in die Glieder der Zugketten eingehakt werden. 
Ausserdem werden die zur Aufnahme dienenden eisernen Rahmen in Draht- 
zügen geführt, welche an den oberen und unteren Consolen befestigt und durch 
Schrauben angespannt werden können. Die Verbindung eines solchen Signal- 
mastes mit dem Hebelapparat des Signalthurmes geschieht mittelst 4 getrennter 
Drahtleitungen, welche von den betreffenden Hebeln des Apparates nach dem 
Signalmaste führen und mit demselben, in der aus der Zeichnung ersichtlichen 
Weise, durch Hebel und Rollen entsprechend verbunden sind. 
Die unten am Maste befindlichen 4 Hebel, welche zur Umkehrung der 
Zugrichtung der Drahtleitungen vom Signalthurme nach den Signalarmen am 
Maste dienen, sind mit Gegengewichten beschwert, welche sowohl die noth- 
wendige Spannung der Drahtleitungen, als auch ein sicheres Zurückgehen der 
Signalflügel in ihre Ruhestellung bewirken. 
Besondere Vorrichtungen zur Ausgleichung von Längenveränderungen dieser 
Drahtleitungen bei wechselnder Temperatur sind, wegen der in der Regel nicht 
bedeutenden Entfernung des Abschlusstelegraphen vom Signalthurme resp. vom 
Standpunkte des denselben bedienenden Wärters, nicht unbedingt erforderlich. 
Für solche Fälle haben sich Spannschrauben als ausreichend erwiesen, 
welche, an passender Stelle in die Leitung eingesetzt, eine geringe Regulirung 
der letzteren durch die betreffenden Wärter gestatten. 
Bei längeren Leitungen, und namentlich bei der, nach dem auf 600 bis 
1000 m vorgeschobenen Vorsignale führenden Drahtleitung, muss dagegen auf 
eine selbstthätige und für die grössten vorkommenden Längenveränderungen 
ausreichende und sichere Regulirung Bedacht genommen werden. 
Von den verschiedenen zu diesem Zwecke versuchsweise in den Werk- 
stätten der Braunschweigischen Bahnen ausgeführten und in Betrieb gesetzten 
derartigen Vorrichtungen, hat sich die in der Zeichnung Fig. 1 und 2 dar- 
gestellte sog. Zangencompensation bis jetzt am besten bewährt. 
Dieselbe besteht im Wesentlichen in einer zangenartigen Klemmvorrichtung 
(Fig. 2), welche auf eine in die Drahtleitung eingeschaltete gewöhnliche Stange 
aus Rundeisen wirkt, 
Die Stange ist in der Ruhestellung frei beweglich und wird beim Ziehen 
des Signals festgeklemmt und mitgenommen. Der ganze Apparat ist an einem 
Holzgestelle entsprechend montirt und durch ein kleines Holzdach gegen 
Witterungseinflüsse möglichst geschützt. ; 
Behufs sicherer Functionirung dieses Apparates ist es nöthig, denselben 
in möglichster Nähe des Hebelapparates zu placiren, damit der Drahtzug von 
dem letzteren bis zur Compensationsvorrichtung, auf welchen dieselbe nicht wirkt, 
so kurz ist, dass die in demselben entstehenden Längenveränderungen, als zu 
unbedeutend, keinen nachtheiligen Einfluss üben können. | 
Däs Vorsignal erhält, zweckmässig getrennt von denen des Abschluss- 
telegraphen, eine besondere Drahtleitung, welche vom Hebelapparat direct zum 
Vorsignale führt. 
Dieselbe steht mit den Signalhebeln für die Einfahrt der Personen- und 
Güterzüge derart in Verbindung, dass für das Einfahrtssignal beider Richtungen 
das Vorsignal mitgestellt wird.
	        
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