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Ist ersteres. der Fall, so wird sich die Verschlussstange V in der Richtung
des Pfeiles bewegen, der Verschlusshaken € über die Riegelstange s geschoben,
und dadurch ein Bewegen derselben in die negative Stellung unmöglich gemacht.
/Cfr. Fig. 6.)
Wird dagegen der Weichenhebel zunächst gezogen, also in die negative
Stellung gebracht, so bewegt sich die Riegelstange Ss ebenfalls in die negative
Sellung (efr. Fig. 7), wodurch umgekehrt eine Bewegung des Signalhebels nicht
möglich ist.
In Fig. 8 ist ein Signalverschluss © dargestellt, welcher erst dann . gelöst
ist, wenn der Weichenhebel gezogen, also in die negative Stellung gebracht
worden, wogegen in Fig. 9 sich beide Signal- und Weichenhebel in negativer
Stellung befinden, also Signal und Weiche gezogen sind, und die letztere nicht
eher in die entgegengesetzte positive Stellung gebracht werden kann, bis der
Signalverschluss resp. das Signal fortgenommen ist,
Das Gegengewicht Q, Fig. 2, dient ausschliesslich zur Erleichterung beim
Ziehen des zugehörigen Signals, welches oft mehrere 100 m vom Apparate
aufgestellt ist. Rechnet man nun noch die Entfernung des Distanzsignals
hinzu, welches mit dem Einfahrtssignal verbunden ist, und von diesem im Minimum
noch weitere 500 m entfernt steht, rechnet man ferner hinzu, dass die Draht-
züge nach dem Distanzsignale häufig in Curven liegen, so ist es ohne Weiteres
erklärlich, welche Widerstände durch die Steifigkeit der Ketten und Drähte,
sowie die Reibung derselben in den Führungsrollen, an den Hebeln beim Ziehen
der Signale überwunden werden müssen, und hat man es daher durch die
Gegengewichte. in der Hand, diese Widerstände je nach Bedürfniss zu Ver-
»ingern.
Disposition eines Thurm-Apparates (Bahnhof Holzminden).
Die auf Tafel VII in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Disposition eines
Thurm-Apparates ist der Anlage des Bahnhofes Holzminden entnommen, und
weicht von den Anlagen anderer Bahnhöfe nur unwesentlich ab.
Die Construction und der Bewegungsmechanismus dieses Apparates ist
bereits im Vorhergehenden beschrieben; es bleibt nur noch zu bemerken, dass
die Bewegungen vom Apparate nach den Weichen zunächst auf Winkelhebel W
übertragen werden, welche ihren festen Drehpunkt auf der in gusseisernen
Böcken b gelagerten, mit den Gleisen parallel liegenden Welle d (cefr. Fig. 1
and 2) haben, und hierdurch die Bewegung aus der verticalen in die horizontale
Richtung umwandeln.
Von den Winkelhebeln WW wird die Bewegung horizontal den, vor dem
Apparat-Hause in einer entsprechenden Vertiefung B (cfr. Fig. 3) liegenden, theils
in gusseisernen, theils in schmiedeeisernenHebelstühlen gelagerten Winkelhebeln WW),
welche. wiederum auf festen Quadern montirt sind, zugeführt, und nach beiden
Seiten, dem Gleise parallel, in den, von Sollinger Platten hergestellten Canälen KK!
(efr. Fig. 3) bis zu den Weichen fortgepflanzt.
Das Bewegen der Signale geschieht mittelst Ketten, welche vom Apparat-
hause über Rollen r (cfr. Fig. 3) bis in die Canäle geführt, und hier mit
5—6,5 mm starken verzinnten Drähten verknüpft werden.
Diese Drähte werden nach dem Signalmast fortgeführt und mit dem-
selben nach Maassgabe der Zeichnung, Tafel V, Fig. 1 und 3, verbunden,