Full text: Ueber Weichenthürme und verwandte Sicherheits-Vorrichtungen für Eisenbahnen

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F. Situation der Linie Braunschweig— Helmstedt mit 
Hebel-Apparaten, 
(Tafel IL. Fig. 1.) © 
Diese zweigleisige Bahn schliesst sich — wie aus der Situationszeichnung, 
Tafel II, in welcher mit „roth‘“ die ausgeführten Sicherheits-Apparate, Gestänge 
und Signale der verschiedenen Zwischenstationen eingetragen sind, hervorgeht 
— an die ebenfalls doppelgleisige ältere Linie Braunschweig— Wolfenbüttel an. 
Die letztere wird von den beiden Gleisen der ersteren in einer Neigung von 
L : 7,115 durchschnitten, um den Anschluss an die Gütergleise des Bahnhofes 
Braunschweig herzustellen. Die Hauptgleise desselben sind untereinander mit 
je zwei einfachen Weichen, deren Herzstücke eine Neigung von 1: 14,0 be- 
sitzen, verbunden (vergl. Fig. 4), und werden dieselben, sowie die zugehörigen 
Abschluss- und Distanz-Signale von dem Weichenthurme bedient. Die 39 Kilo- 
meter lange Bahn enthält 5 Bahnhöfe, 2 Haltestellen und 2 Blockstationen, 
von denen die Haltestellen keine Ausweichgleise besitzen, während auf 4 Bahn- 
höfen die Weichen gegen die Spitze, auf einem Bahnhofe aber nur mit der 
Spitze befahren werden. 
Auf der ganzen Bahnlinie ist das Princip durchgeführt, die Gefahr bringenden, 
gegen die Spitze befahrenen Weichen in den Hauptgleisen mit den dazu ge- 
hörigen Signalen in mechanische Wechselwirkung zu bringen, und damit die 
Sicherheit zu erhöhen. 
Seit Eröffnung der Linie, 1872, ist auf derselben eine Entgleisung, 
Zusammenstoss, noch ein Unfall irgend einer anderen Art nachweislich nicht 
vorgekommen. 
Betrachten wir der Reihe nach die mit Hebel-Apparaten versehenen Zwischen- 
Stationen nach Maassgabe des Situationsplanes, Fig. 1. 
Auf dem Bahnhofe St. Leonhard ist die Einfahrts- und die An- 
schlussweiche der Verbindungsbahn, welche letztere mit Umgehung des Bahn- 
hofes Braunschweig die directe Linie Hannover — Helmstedt abkürzt, und 
auf welcher nur Güterzüge coursiren, mit Sax b.y’schen Druckschienen aus- 
gerüstet, während die Endweichen der Hauptlinie nach Helmstedt mit einem 
kleinen Hebel-Apparate (2 Weichen-, 4 Signal-Hebel) in Verbindung gesetzt sind, 
Jlurch welche zugleich die Signale gegeben werden. (Vergl. Situationsplan.) 
Auf Station Schandelah sind dagegen an beiden Bahnhofsenden 
die nach den Nebengleisen führenden, gegen die Spitze befahrenen Weichen 
der Hauptgleise nicht nur mit Druckschienen, sondern auch mit Hebel-Appa- 
raten — von welchen jeder 2 Weichen- und 4 Signal-Hebel besitzt — ver- 
sehen. Wegen der grossen Entfernung des westlichen Abschluss - Telegraphen 
(ca. 750 m) ist noch ein sogenannter Zwischen- oder Repetitions- Telegraph 
angebracht, welcher durch den Hebel-Apparat in Thätigkeit gesetzt wird. ... 
Bei dem Bahnhofe Königslutter ist in Bezug auf die Gleise et6. 
dasselbe Princip durchgeführt. In jedem Hauptgleise liegt eine gegen die Spitze 
befahrene Weiche, welche, wie die vorhin geschilderten, mit Druckschienen ver- 
sehen und mit Hebel-Apparaten der beiden Endwärterstationen in Verbindung 
stehen. Die beiden letzteren sind mit Magnetzeiger-Apparaten ausgerüstet. 
Der Bahnhof Frellstedt ist in Folge seiner untergeordneten Bedeutung 
derart angelegt, dass keine der in den Hauptgleisen liegenden Weichen gegen 
die Spitze befahren wird. Es sind daher auch keine besonderen Sicherheits-
	        
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