230 VIII. Theorie des Widerstandes ohne Berücksichtigung der Reibung.
Da der Wert A, « (7,81) sehr kleinen Werten von c„ entspricht, 4,0
(7,91) größeren c„-Werten, so schlägt Helmboldt! für die Abwind-
berechnung eine auf empirischem Wege gefundene Formel:
x = | ir ) u rg dam (7,93
vor, die, wie man sieht, so eingerichtet ist, daß bei kleinen c„, der erste
bei größeren aber der zweite Teil überwiegt.
Achtes Kapitel.
Theorie des Widerstandes ohne Berücksichtigung
der Reibung. Entstehung der Zirkulation.
$ 1. Der Newtonsche Ansatz für den Widerstand.
Die Helmholtzsche Diskontinuitätsfläche.
Bei unseren bisherigen Untersuchungen zur Tragflügeltheorie haben
wir fast immer den Tragflügel durch einen tragenden Faden, gebundenen
Wirbel, ersetzt. Dabei hat naturgemäß die Form des Flügels kaum eine
Rolle gespielt. Auch wenn wir in der Theorie der dünnen Profile (Kap. IV,
86 und $7) zu einer flächenhaften Verteilung von Wirbeln kamen, spielte
nur das Flügelskelett eine Rolle, und damit ist ja auch die Form des
Flügels noch nicht in allem Wesentlichen gegeben. Diese Theorie der
tragenden Fäden ergab eine gut brauchbare Auftriebstheorie, und es
konnte auch ein Teil des Widerstandes, den wir den induzierten Wider-
stand. genannt haben, dadurch erfaßt werden. Wenn wir aber nun dazu
übergehen, den anderen Teil des Widerstandes zu erfassen, so werden
wir sehen, daß jetzt die Form des umströmten Körpers von entscheidender
Bedeutung sein wird. Wir wollen diesen zweiten Teil des Widerstandes
als Profilwiderstand bezeichnen.
Wir weisen auch noch einmal darauf hin, daß wir uns bisher noch
keine Vorstellung davon gemacht haben, welchen Umständen die Zirku-
lationsströmung um den Flügel, ohne die ja ein Auftrieb nicht vorhanden
sein kann, ihre Entstehung verdankt. Auch diese Frage wird in diesem
Kapitel ihre Beantwortung finden.
Wir wollen aber auch in diesem Kapitel noch immer an der Reibungs-
losigkeit der Luft festhalten.
Zunächst wollen wir kurz auf die Newtonschen Ansätze für den
Widerstand eingehen. Nach Newton besteht die Luft aus einer großen
Zahl materieller Teilchen, die gleichmäßig im Raume verteilt sind. Bei
ı Helmboldt, Z.F.M. Bd. 18 (1927) S. 11.