Full text: Der gegenwärtige Zustand und die nächsten Aufgaben des Berliner Fortbildungsschulwesens

ander, 1. die Epoche der. nachträglichen Schulbildung 
zurückgebliebener Volksschüler und der fast ausschließlichen 
Vereinstätigkeit, die ersten 50 Jahre umfassend von 1799—1848; 
2, die Epoche der Fortbildung auch der besseren aus der 
Volksschule hervorgegangenen Gewerbebeflissenen und 
des Zusammenarbeitens von Stadt und Vereinen, in den nächsten 
24 Jahren von 1849—1872; 3. die Epoche des Aufblühens der 
fachlichen gewerblichen und kaufmännischen Unter- 
richtsanstalten und der schöpferischen Arbeit der Stadt unter 
der fördernden Mitwirkung des Staates, der Jnnungen und Vereine, 
sich auf die nächsten 32 Jahre erstreckend von 1873-—1904 und 
4. die Epoche der Begründung und Einfügung der Pflicht- 
schule in den Organismus des Berliner Fach- und Fort- 
bildungsschulwesens, und der verstärkten Tätigkeit und Auf- 
wendung der Stadt, die letzten 6 Jahre ausmachend, von 1905—1911, 
Die Ausgangspunkte und Marksteine dieser einzelnen Entwicklungs- 
perioden sind die großen geschichtlichen Faktoren gewesen, das 
Zeitalter Napoleons mit seinen, anregenden realistischen und sozia- 
listischen Ideen, die konstitutionellen Fortschritte des Jahres 1848 
mit ihrem belebenden Einflusse auf die Kommunen, die Begründung 
des deutschen Reiches und sein industrieller Aufschwung, der erst 
zur exakten Erfassung der Aufgaben des Fortbildungsschul- 
anterrichts führte, und die sozialen Fortschritte des neuan- 
brechenden Jahrhunderts und der Gegenwart. Schrittweise und 
zum Teil recht langsam hat sich die Tätigkeit von Vereinen, 
Vertretern der Industrie, des Handels und der Landwirtschaft, 
von Praktikern und Pädagogen, von städtischen und Staats- 
behörden schöpferisch im Berliner Forbildungsschulwesen zu- 
sammengefunden, und in den verschiedenen Stadien in verschie- 
denem Maße und nach verschiedenen Richtungen gewirkt, Es gab 
und gibt bis jetzt keine gesetzliche Bestimmung, welche der 
Stadtgemeinde eine Verpflichtung, Fortbildungsschulen zu be- 
gründen auferlegte. Aber die soziale Bedeutung und der wirt- 
schaftliche und sittliche Nutzen der freiwillig getroffenen Ein- 
richtungen hat das Interesse der städtischen Verwaltung in be- 
ständig steigendem Maße hervorgerufen und die glückliche 
Entwicklung dieses Unterrichtsgebietes herbeigeführt, die natür- 
lich nicht von der Entwicklung des Unterrichtswesens im übrigen 
Preußen und Deutschland unbeeinflußt geblieben ist, sondern ihre 
befruchtende Anregung von allen Seiten her empfangen hat. 
Zu der Zeit. wo die preußische Volksschule noch nicht von
	        
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