Full text: Aerodynamik (Band 2)

258 . Zweiter Teil. Die Bewegung des Flugzeugs 
keit zu erniedrigen. Diese Umkehrung der Steuerwirkung ist vielfach be- 
obachtet worden. (Eine weitgehende Einschränkung dieser Aussagen werden wir 
im III. Kapitel 8 10 besprechen.) 
8 3. Motorflug mit konstanter Drehzahl. 
Bei Behandlung des Motorflugs ist es nicht nötig, die Gleichuugen (1) und (2) 
in der komplizierten vorliegenden Gestalt beizubehalten; man kann sich das Problem 
wesentlich vereinfachen, wenn man die Größenordnung der einzelnen Werte in 
Betracht zieht. Beim Horizontalflug ist © = 0, beim steilsten Anstieg braucht 
man nicht mit einem größeren Anstiegwinkel als 20° zu rechnen, bei allen wichtigen 
Problemen mit erheblich geringeren Werten; daher macht man nur einen Fehler, 
der bei der Ungenauigkeit der Rechnung mit empirischen Werten nicht wesentlich 
ist. wenn man = 
cos = 1 und sin g =: ® 
setzt. Ferner bleibt der Winkel ß unter allen Umständen klein; ein größerer 
Wert, wie etwa 8% kommt nicht leicht vor, so daß unbedenklich 
cos ß = 1 und sin 8 =ß 
gesetzt werden kann. Und ferner ist der Schraubenzug unter allen Umständen 
klein gegen das Flugzeuggewicht, wie der Widerstand klein. gegen den Auftrieb ist; 
infolgedessen kommt .die kleine Kraftkomponente, mit welcher die Schraube das 
Flugzeug tragen hilft, gar nicht in Betracht und kann vernachlässigt werden, 
während hingegen die kleine Komponente der Schwerkraft, welche in die Be- 
wegungsrichtung fällt, von derselben Ordnung wie die Schraubenkraft ist. Wir 
legen also den weiteren Untersuchungen die vereinfachten Bewegungsgleichungen 
zugrunde ( qQ = & 03 = Staudruck): 
So Fg=00 00 
(10} 
— G+.Fq=0 
Die Auflösung dieser Gleichungen ist dadurch erschwert, daß sich die Geschwindig- 
keit nicht so einfach eliminieren läßt wie beim Gleitflug, da der Schraubenzug in 
cein empirischer Weise von der Geschwindigkeit abhängt; diese Abhängigkeit darf 
nie vernachlässigt werden; denn sie ist von derselben Größenordnung wie die Ab- 
hängigkeit des aerodynamischen Widerstands von der Geschwindigkeit. Der Zug 
einer gegebenen Schraube ist allgemein, wie im 1. Teil 7. Kapitel gezeigt wurde 
8 = Const X n2y (X) * © ® # 
= 5 - 
. (11) 
Fliegt man mit konstant gehaltener, bestimmter Drehzahl der Schraube, so kann 
man die Gleichungen (9) und (10) in einfacher Weise graphisch diskutieren 
(Abb. 195). . 
Nach Gleichung (10) gehört zu jedem Staudruck g ein bestimmter Wert von c,; 
mit c, hängt aber c., zwangläufig zusammen, so daß der Widerstand W als ein-
	        
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