Full text: Aerodynamik (Band 2)

3. Modellversuchsanordnungen 
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2. Luftstromanordnungen. Ungleich größere Bedeutung als alle Schlepp- 
versuche haben heute die Anordnungen, bei welchen der Versuchskörper ruht und 
die Luft mit einem Ventilator dagegen geblasen wird. Man unterscheidet da vor 
allem zwei Haupttypen von solchen Anordnungen: Kanäle, bei welchen der Luft- 
strom zwischen festen Wänden geführt wird, und Freistrahlen, welche offen 
durch die ruhende Luft hindurchschießen. Erstere Anordnung ist zuerst von 
Prandtl in Göttingen ausgebaut worden, letztere von Eiffel-in Paris. 
In der jüngsten Zeit hat man meist die letztere bevorzugt; sie bietet den 
großen Vorteil, daß der Experimentator von den Versuchsobjekten durch keine 
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Abb. 3. Göttinger geschlossener Luftstrom. 
Wände getrennt ist und darum bequem an die Anordnungen heran kann. Wenn der 
Raum, durch welchen der Freistrahl geführt ist, gut gegen die äußere Luft ab- 
gedichtet ist, so hat man auch keine Schwierigkeiten durch Ungleichmäßigkeit der 
Strömung; freilich muß diese Dichtung gut sein; denn der Freistrahl wirkt wie 
eine Strahlluftpumpe und zieht so lange Luft aus dem Raum in sich hinein, bis 
sich in dem ganzen Raum ein der Strahlgeschwindigkeit entsprechender Unter- 
druck hergestellt hat. Die in den Strahl hineinragenden Instrumente und Objekt- 
träger scheinen keine großen Störungen zu verursachen. Andererseits hat ınan bei 
festen Kanälen vielleicht die Einzelheiten der Strömung besser in der Hand; so 
konnte z. B. am ersten Göttinger Kanal die ursprüngliche starke Ungleichmäßig-
	        
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