Full text: Aerodynamik (Band 2)

III. Kapitel. Die gestörte und beschleunigte Längsbewegung des Flugzeugs 373 
8 6. Bewegung bei statischer Indifferenz. 
Wir wenden uns nun zum entgegengesetzten Grenzfall des statisch in- 
differenten Flugzeugs (uw = 0), der nach den Darlegungen des 8 4 im II. Kapitel 
die Bewegungen des praktisch brauchbaren Flugzeugs im normalen Flug viel 
besser annähern muß, als der vorige Grenzfall, 
Diesmal ist durch Vernachlässigung der dissipativen Kräfte keine wesentliche 
Vereinfachung zu erzielen; man gelangt dadurch nicht zu einem durchsichtigen 
analytischen Ausdruck, wie bei der Phygoide; denn die empirische Funktion c, 
der Variablen & bleibt in der Gleichung stehen. Wir betrachten daher die unver- 
kürzten Gleichungen unter der Voraussetzung, daß m in Gleichung (6) von & un- 
abhängig ist. Wir nehmen wieder eine Störung an; das Flugzeug befinde sich am 
Anfang in einem solchen Zustand, daß kein Gleichgewicht vorhanden sei; dieser 
Zustand. sei aber ungewollt, d. h. das Steuer sei in der richtigen, Gleichgewicht 
erzwingenden Lage, Letzteres ist beim indifferenten Flugzeug nur bei einer ganz 
bestimmten Ruderlage, die für jeden Anstellwinkel dieselbe ist, möglich; diese 
Ruderlage ist durch die Gleichung 
ms) = 0 
gegeben. In diesem Fall führt Gleichung (6) 
dd’ _ mn „dd 
dt? J dit 
zur Lösung 
. t 
A = Ce: 
Ist also am. Anfang der Bewegung keine Drehung des Flugzeugs vorhanden 
© = 0) so bleibt sie während der ganzen Bewegung Null. Die Lage 9 des Flugzeugs 
zur Horizontalen, die am Anfang vorhanden ist, bleibt unverändert und bestimmt 
die Neigung und Geschwindigkeit des möglichen stationären Flugs. Darin liegt 
die Indifferenz eines solchen Flugzeugs; wenn die Ruderlage überhaupt 
so ist, daß das Flugzeug im Gleichgewicht sein kann, behält es eine 
zufällig eingenommene Winkellage im Raum unverändert bei. Das- 
selbe Verhalten zeigten. wir oben 8 4 schon bei kleinen Schwingungen. Der 
Gegensatz zur Phygoidbewegung, bei welcher nicht &, sondern x-konstant bleibt, 
ist charakteristisch, . / 
Die’ anderen Fluggrößen folgen nun aus den Gleichungen (1) und (2), welchen 
wir unter Berücksichtigung der Beziehung $ = 99 = Const, unter Vernach- 
lässigung ‚von Ssin 8 und mit cos ß = 1 die Form geben: . 
‚uw w04 0. (42) 
8 
do Sg xy F, 
de 5a — g sin (99 — &#) — 5 Gr WO 
‚da xy FR 2 
) ar 59 008 (dg — 0) 5 Ga ; 
3
	        
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