Erster Teil.
Die Luftkräfte.
Einleitung.
Definitionen.
Wenn ein Tragflügel mit der Geschwindigkeit v durch die Luft bewegt wird,
zo zeigt die Erfahrung, daß auf ihn infolge dieser Bewegung von der Luft Kräfte
Ka
Ta
Abb. 16. Profilform.
ausgeübt werden, welche in allen Punkten seiner Fläche angreifen. Wir wollen uns
die Gesamtheit aller dieser Kräfte zu einer Resultierenden vereinigt denken, die in
einem bestimmten Punkte angreift. Handelt es sich um eine reine Längsbewegung
;n einer Ebene senkrecht zur Erdoberfläche, so daß also auch keine Seitenneigung
Abb. 17. Luftkraft und Anstellwinke:
des Flugzeuges vorhanden ist, so wird der Angriffspunkt der Resultierenden in
der Symmetrieebene, die den Flügel halbiert und auf ihm senkrecht steht, liegen.
Unter dem Flügelprofil verstehen wir einen Querschnitt parallel zur Symmetrie-
ebene. Alle gebräuchlichen Flügelprofile haben etwa die in Abb. 16 angegebene Gestalt,
Das von der Vorder- und Hinterkante begrenzte Stück der Tangente an die Profil-
unterseite wollen wir die Profilsehne nennen. Den Angriffspunkt der Resultieren-
den der Luftkräfte denken wir uns dann in einen Punkt dieser Profilsehne, den sog.
Druckpunkt, verlegt und messen seine jeweilige Lage durch die Entfernung VD
von der Vorderkante. Infolge der Bewegung des Flugzeuges wird unser Tragflügel
von einem die Luftkräfte hervorrufenden Luftstrom getroffen, dessen Richtung
;mmer der Richtung der Flugbahn entgegengesetzt ist. Den Winkel.