Full text: Prüfung, Wertung und Weiterentwicklung von Flugmotoren (Band 6, 1. Teil)

J4 V. Untersuchungen über die Veränderung von Leistung und Verbrauch. 
Grenze, die durch den Luftbedarf des Brennstoffdampfes bzw. Luftgehalt des 
Gemisches gegeben ist. Bei normalem Benzin liegt sie etwa bei Hy = 0,825, wenn 
u): @=1, also Ho = Hy: Von Punkt D ab bestimmt nicht mehr der Brenn- 
stoff-, sondern der Luft- bzw. Sauerstoffgehalt des Gemisches den Wert von PDapir 
da infolge unvollkommener Verbrennung %;, < 1 wird und ”,, entsprechend sinkt. 
Die äußerste Grenze ist durch die Linie BD C gegeben, deren Abstand von 
der x-Achse allmählich abnimmt, da mit zunehn;endem Gehalt an Brennstoff- 
dampf der Luftgehalt abnimmt. Die Linie B DC schneidet die x-Achse dort, 
wo der Heizwert von 11 reinem Benzindampf = rd. 32 cal/l anzunehmen ist. 
Wir können übrigens auch folgenden Weg der Erläuterung beschreiten: Der 
Sauerstoffgehalt von 1l Luft (Normalzustand wu: = 1) gibt bei vollständiger 
Verbrennung mit Benzin 0,845 cal, wenn dieses Benzin z. B. flüssig in die Luft 
eingespritzt wird und keine Luft aus dem Liter verdrängt. Nimmt man z. B. für 
mittlere Motoren 7; = 0,30 an, so ergäbe dies v„; = 42,7 0,30 - 0,845 = 10,8 at. 
Dieser mittlere Druck würde also für den Abszissenpunkt Z’ gelten, wenn der 
Brennstoff, wie beim Dieselmotor und beim Glühkopfmotor in den Verbrennungs- 
raum eingespritzt würde. Tatsächlich wird der Brennstoff meist dampfförmig 
angesaugt, verdrängt also einen Teil der Luft, so daß Hy nur etwa 0,825 at und 
Pi = 10,5 at wird. Linie E D gibt an Stelle von E’D’ die Wirkung der Verdamp- 
ung außerhalb des Zylinders an, eine Wirkung, die bei Benzin nur geringfügig ist, 
da Benzindampf sehr geringen Raum benötigt. Vor Punkt E D herrscht nun gegen- 
über dem vollkommenen Gemisch in E Brennstoffmangel, so daß „.; nach der 
Linie D O sinken muß, hinter D herrscht Luftmangel, so daß p„.; höchstens die 
Linie DC erreichen kann, wenn man annimmt, daß das nicht vollkommen ver- 
brennbare Benzin einfach in verdampftem, verkoktem oder auch zersetztem Zu- 
stande, also unter Rußbildung den Motor verläßt, wobei die Zersetzung verhältnis- 
näßig wenig Wärme beansprucht. Linie (1) stellt also die mögliche Grenze von 
Di dar. 
Vollkommene Verbrennung zu CO, und H,O tritt erfahrungsgemäß nur dann 
auf, wenn Sauerstoff im Überschuß vorhanden ist, andernfalls werden CO, H, 
OH, und andere Vorprodukte der Spaltung und Verbrennung gebildet, alle bei 
geringerer Wärmeentwicklung, also vermindertem %.„.. Daraus folgt aber, daß 
in Wirklichkeit statt des Punktes D bei 6 = 1 nur ein Punkt / erreicht wird, und 
statt der Linie (1) eine tiefer liegende Grenze (2) auftreten wird, deren Lage nur 
durch Versuche bestimmt werden kann. Bei reiner CO-Verbrennung des im Ge- 
misch enthaltenen Kohlenstoffs, die aber bei og < 1 nicht auftritt, würde (3) statt 
(1) entstehen. Hierbei muß mindestens vom Punkt H ab die Zersetzung und Ruß- 
abscheidung des Benzins beginnen, während sie in Linie (2) bei R beginnen würde. 
(Der Einfluß des Schmieröles, der unter Umständen beträchtlich sein kann, soll 
hier nur erwähnt werden.) 
2. Mittlerer Kolbendruck, Anfangsdruck und Anfangstemperatur. 
Da der für den Verbrennungsdruck maßgebende Faktor Hy= uw)" 0" Hen 
st, so beeinflußt jede Änderung des Anfangs- oder Ansaugdruckes, ausgedrückt 
lurch w,, A, oder X,, und ebenso jede Änderung der Anfangs- oder Ansaugtempe-
	        
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