Full text: Prüfung, Wertung und Weiterentwicklung von Flugmotoren (Band 6, 1. Teil)

112 V. Untersuchungen über die Veränderung von Leistung und Verbrauch. 
Da alle Werte auf u = 1 umgerechnet sind, so ist die Steigerung von Dın = 
42,7 ° u BO Hop = 6° XM(@* Non) Nm No‘ Hın außer auf ny, hauptsächlich wohl auf 
die Steigerung von 1%, den Gütegrad der Verbrennung, zurückzuführen. Die 
Durchzündung und Verbrennung erfolgt offenbar mit zunehmender Verdichtung 
rascher; die höhere Zündgeschwindigkeit, die mit zunehmendem z steigt, ist be- 
sonders bei höheren Drehzahlen von ausschlaggebendem Vorteil für die Verbesse- 
ung des mittleren Druckes, 
Bemerkenswert ist noch, daß es am Stande nicht möglich war, mit dem Ver- 
dichtungsverhältnis 1 : 6 günstige Ergebnisse zu erzielen, obwohl dabei zufällig der 
Brennstoffgehalt des Gemisches ganz besonders hoch war. Der Motor arbeitete 
sehr hart, offenbar mit Vorzündungen; Leistung und mittlerer Druck fielen ganz 
aus der Reihe, die betreffenden Kurven sind darum nur dünn ausgezogen. (Der 
Abb. 122. Steigerung des erreichten mittleren Drucks gegenüber der theoretischen Steigerung 
bei Erhöhung der Verdichtung. 
hohe Verbrauch ist teilweise eine Folge des zufällig höheren Brennstoffgehaltes.) 
Das hohe Verdichtungsverhältn’s verlangt offenbar eine wesentliche Verminde- 
‚ung von w oder X, wie dies bei den besten Höhenmotoren von Maybach und BMW 
auch geschehen ist.!) 
Wie sehr die Grenzen von £ durch Änderung der Motorenbauart, Wahl des Kolben- 
vaustoffes (gut leitendes Aluminium statt des schlecht leitenden Gußeisens oder 
Stahls), durch Lage der Zündkerzen, bessere Kühlung und Vermeidung von 
schlecht gekühlten Stellen und Luftsäcken im Kühlmantel, Verwendung mehrerer 
Ventile statt eines Ventiles, Luftkühlung der Kolben, Wahl des Schmieröles, 
besonders aber auch des Brennstoffs, beeinflußt und hinausgeschoben werden 
können, haben zahlreiche Vergleichsversuche mit verschiedenen Bauarten wohl 
qualitativ gezeigt; zahlenmäßig kann man aber die Größe jedes Einflusses natur- 
gemäß nicht angeben. Der Fortschritt des Motorenbaues kennzeichnet sich wesent- 
lich durch die Höhe der betriebssicher erreichbaren Verdichtung. 
Bei den überverdichtenden Motoren von Benz & Cie. wurde auf Grund dieser 
Versuche ein Verdichtungsverhältnis von 1: 5,8 endgültig angenommen; eine 
l) Siehe S. 121. Anpassung der Flugmotoren an die Flughöhe.
	        
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