124 V. Untersuchungen über die Veränderung von Leistung und Verbrauch.
Zu 4. Die Dichte der Ansaugluft kann im gleichen Maße, wie uw sinkt, durch
3in mit dem Motor gekuppeltes oder gesondert angetriebenes Gebläse erhöht werden, !)
dessen Förderleistung den Schnittpunkt von Ladungs- und Betriebsgrenze bestimmt.
"Motoren mit „Vorverdichtung‘‘), (Abb. 132). Der Vorteil dieses Verfahrens ist,
laß man an den vorhandenen Motormodellen nichts zu ändern braucht, der Nach-
;eil liegt in der Vermehrung der Reibungsverluste um N, infolge des Aufwandes
für den Gebläsebetrieb, ferner in der mit der Höhe gleichbleibenden Wärmebelastung
der Wandungen. Vorübergehend kann man aber unter Umständen ganz besonders
hohe Mehrleistungen erreichen.
Während in Abb. 131 und 132 die Leistung abhängig von”w dargestellt ist,
argibt die Darstellung des mittleren Druckes % das Vergleichsbild Abb. 133.
dl EP
Abb. 133. Mittlerer Druck, abhängig von u, bei Bodenmotoren und Höhenmotoren: 1. Boden-
motor, 2. mit Überverdichtung, 3. mit Überverdichtung und Überbemessung, 4, mit Gebläse.
5. mit Sauerstoffzusatz.
‘1) ist hier der p-Verlauf beim normalen oder Bodenmotor, (2) bei Überver-
2 . . P
Jichtung im Motor mit Drosselung am Boden (Drosselgrad Dr etwa 0,9),
H
'8) bei noch stärkerer Überverdichtung, die nur bei gleichzeitiger stärkerer
Drosselung möglich ist (Drosselgrad PP. 0,65) und gleichzeitig eine Über-
H
oemessung im gleichen Verhältnis zuläßt, (4) ist der p-Verlauf beim normalen
1) Dieser Vorschlag wurde bereits Januar 1917 von Ingenieur Noack der Inspektion der
Fliegertruppen vorgelegt und dann erfolgreich weiter verfolgt; in Frankreich wurden ähn-
liche Versuche durch Rateau, in Amerika durch die General Electric Co. eingeleitet. Ein
Turbogebläse in Verbindung mit Abgasturbine wurde von Gebr. Körting gebaut. (Vgl.
Noack, Flugzeuggebläse, Z. d. V. d. I. 1919 S. 995 und Noack, Turbinen und verwandte
Probleme der Flugtechnik, Z. F. M. 1920 S. 201.)