Full text: Prüfung, Wertung und Weiterentwicklung von Flugmotoren (Band 6, 1. Teil)

148 V. Untersuchungen über die Veränderung von Leistung und Verbrauch. 
selbst entsprechend abgekühlt werden, so daß sich die Wirkungen auf die Füllung 
gegenseitig aufheben. Infolgedessen dürfte sich das Gemisch, da es sich beim 
Verdampfen des Brennstoffes um 20—25° C abkühlt, im ganzen nur um rd, 30° 
(bis 50°) C erwärmen, wenn es nicht im Gehäuse vorgewärmt wird. Bezogen auf 
die Temperatur 7, der Außenluft ist darum bei Motoren ohne Gehäusevorwärmung 
z. B. Argus, Benz, Maybach, NAG.) 
T, . 
AT = T, + 30° = rd. 0,9 (bis 0,85), 
so daß man in günstigen Fällen X = A Ar = 0,95 -0,9 = rd. 0,85—0,8 und 
bei Gehäusevorwärmung (z. B. Daimler und BMW) X = 0,75—0,7 setzen kann. 
Nimmt man für Benzin im Mittel H cn = 0,825 an, so wird für = 1 bei guten 
Motoren ohne Gehäusevorwärmung (X = 0,8—0,85) H o = 0,660—0,700, und 
mit Gehäusevorwärmung (X = 0,7—0,75) Ho = 0,580—0,620, Schon bei diesen 
Werten von H,, noch mehr bei höheren Werten, ist die Verbrennung unvollkommen, 
d. h. ein Teil des Benzins geht unvollkommen oder ganz unverbrannt durch den 
Motor und verbrennt erst beim Hinzutreten von Luft in der sichtbaren Auspuff- 
{lamme. 
Durch die Höhenflugversuche sollte die Änderung der Literwärme mit 
der Höhe festgestellt werden. 
Sie wurden in der Weise vorgenommen, daß eine Benzinleitung zwischen einem 
unter Druck gesetzten Hilfsbehälter und den Vergasern einen „Stichprober““ er- 
hielt und in bestimmten Höhen beim Wagerechtflug eingeschaltet wurde. Benzin- 
menge und Drehzahl des Motors wurden mittels Stoppuhr gemessen, Barometer, 
Temperatur der Außenluft und Fluggeschwindigkeit gleichzeitig abgelesen. Die 
arsten brauchbaren Vergleichsversuche fanden im Juni 1917, also zu einer Zeit 
statt, als noch keine Unterdruckprüfstände fertig waren. 
In Abb. 174 sind vier Flüge dargestellt, und zwar ist in den Kurven I nicht 
die absolute Literwärme H,, sondern die Hy umgerechnet auf u = 1, also die re- 
lative Literwärme Ho, aufgetragen, damit der bekannte Einfluß der Luftdichte 
.. .. 
ausgeschaltet wird. Außerdem zeigen die Kurven @ und db die Steigerung von 
Ho mit für Ho_ 0,500 und 0,600 als Ausgang, die sich theoretisch aus der ab- 
Ve uf 
nehmenden Luftdichte ergibt. Bei einem Flug mit einem 260 PS-Daimler-Motor 
ohne Überverdichtung (1) waren die Vergaser von Anfang an voll geöffnet, X, hatte 
. HH . 
also für die gegebene Umlaufzahl einen Höchstwert. Man erkennt, wie . bei 
zunehmender Steighöhe dauernd zunimmt und jedenfalls mit u 0,750 
das für die gute Wärmeausnützung erwünschte Maß weit übersteigt. Im übrigen 
fallen die Meßpunkte mit der theoretischen Kurve (a) ziemlich gut zusammen. 
Bei dem Versuch (2) an einem 200 PS-Benz-Motor mit Überverdichtung durfte 
der Vergaser erst in größerer Höhe ganz geöffnet werden (Höhenstellung), wodurch 
. ., H 
Ho seinen Höchstwert erst später erhielt. Auch hier steigt recht hoch, deckt 
%
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.