Full text: Prüfung, Wertung und Weiterentwicklung von Flugmotoren (Band 6, 1. Teil)

g) Versuche im Höhenprüfstand zu Adlershof. 
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nahmen zur raschen Verbrennung fetter Gemische notwendig. Die S2-Kurven 
assen den für den NAG-Motor so ungünstigen Brennstoffgehalt deutlich erkennen. 
Will man die Unterdruck-Leistungsaufnahmen der beiden Motoren noch weiter 
prüfen, so leistet dabei das v„„-Ho-Bild (Abb. 181) die besten Dienste, worin sowohl 
Pmne und H, als auch die n und — eingetragen sind. Im Gebiet zwischen n = 1000 
und 1400 haben die Kurven beider Motoren ähnlichen Verlauf, nur daß der NAG- 
Motor einen wesentlich niedrigeren Wirkungsgrad zeigt. Dieser ist durch das zu 
iette Gemisch des NAG-Motors und durch das Verdichtungsverhältnis begründet, 
las beim NAG-Motor 1 : 4,8, beim Daimler-Motor 1 : 5,6 beträgt. Die theoreti- 
schen Höchstdrucklinien mit den Sattelpunkten D- sind nach Schätzung einge- 
iragen. Der Liefergrad des Daimler-Motors scheint schon bei niedriger Drehzahl 
recht niedrig: jedenfalls infolge der starken Gehäusevorwärmung, die dem NAG- 
Motor fehlt. Über n = 1400 hinaus nehmen aber beim Daimler-Motor Füllung 
ınd Liefergrad nur in der Richtung der Kurve auf den Nullpunkt 0 hin ab, wäh- 
rend beim NAG-Motor %”, auch noch infolge der geringen Zündgeschwindigkeit 
abnimmt. (Der Abfall ist durch die senkrechte Schraffur angedeutet.) 
Schließlich sei noch auf die Leistungskurven des Isotta-Fraschini-Motors in 
verschiedenen Höhen (Abb. 123 S. 114) hingewiesen, bei denen sich ebenfalls die 
Gipfelleistung bei zunehmender Höhe ungünstig verschiebt. Für den praktischen 
Flugbetrieb ist diese Erscheinung, wenigstens bei Höhenflügen, wichtig.) 
6. Abweichend von der Wirklichkeit ist die im Höhenprüfstand angesaugte 
Luft vor dem Motor stets wärmer als die Außenluft, die durch die Drosselvor- 
richtung in den Unterdruckkessel eintritt, da sie durch die Maschine erwärmt wird. 
Das einfachste Mittel, diesen Unterschied gegenüber den Verhältnissen in größeren 
Clughöhen zu beseitigen, nämlich die Versuche im Winter bei möglichst großer 
Kälte auszuführen, konnte nicht mehr zur Anwendung gelangen. 
‘) In dem wertvollen Aufsatz von Wilcke, Prüfung der Höhenleistung in der Unter- 
iruckkammer, Z. f, M. 1920 S. 186, ist Abb. 5 besonders lehrreich, da sie ebenfalls bestätigt, 
laß die Gipfelleistung sich mit zunehmender Höhe auf geringere Drehzahlen verschiebt.
	        
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