Full text: Prüfung, Wertung und Weiterentwicklung von Flugmotoren (Band 6, 1. Teil)

II. Prüfeinrichtungen. 
a) Prüfung am Stand. 
1. Allgemeines. 
Die zweckmäßigste Prüfart eines Flugmotors hängt ab von dem Zweck der 
Prüfung. In der überwiegenden Mehrzahl gilt es, die Brauchbarkeit eines Motors 
für den Flugbetrieb durch längere Dauerproben zu erweisen. Seltener sind grund- 
sätzliche Fragen durch wissenschaftliche Versuche zu klären, um Grundlagen 
(ür die Weiterentwicklung zu gewinnen. 
Während für die erste Art von Prüfungen neben der Beobachtung der Be- 
iriebseigenschaften die Messung der Nutzleistung und des Betriebstoffverbrauches 
bei verschiedenen Betriebsverhältnissen, gegebenenfalls auch der an das Kühl- 
wasser abgegebenen .Wärmemenge, mit einer hinreichenden Genauigkeit genügt, 
sind an die zweite Art von Versuchen höhere Anforderungen in bezug auf die 
Meßgenauigkeit zu stellen. Erwünscht sind ferner zur Aufstellung der Wärme- 
vilanz die Messung der an die Auspuffgase abgegebenen Wärmemenge, die Aus- 
puffanalyse und die Aufnahme von Indikatordiagrammen. Letztere Aufgabe 
‚st bekanntlich noch nicht befriedigend gelöst. Abgesehen von den Mängeln rasch- 
laufender Indikatoren, ist an den Flugmotoren bisher kein Antrieb angebracht, 
um den Druckverlauf abhängig von dem Kolbenhub aufzeichnen zu können. Der 
nachträgliche Einbau eines solchen Hubverminderers macht aber große Schwie- 
vigkeiten, ohne daß er die Sicherheit gibt, dauernd einwandfrei zu arbeiten. Auch 
zann bei vielen Motoren die Anbringung dieser, dem Flugmotor mit seinen Er- 
schütterungen noch nicht genügend angepaßten Vorrichtungen unerwünschte 
Nebenerscheinungen mit sich bringen, die sich in Beschädigungen der dünnwandi- 
zen Zylinder oder in Vorzündungen aus der. Indikatorbohrung äußern können. 
Aus diesen Gründen hat man bisher auf die umständliche und schwer auszuwertende 
Aufnahme von Diagrammen verzichtet, Immerhin wäre für eine vollkommene 
Einrichtung die Indizierung erwünscht, da man nur dadurch genauen Aufschluß 
über die Druckverhältnisse, insbesondere den Zündverlauf beim Abdrosseln, bei 
Erhöhung des Verdichtungsverhältnisses und bei Betrieb mit verschiedenen Brenn- 
stoffen gewinnen kann, die besonders bei „überbemessenen‘‘ Motoren wichtig sind. 
Zur Ermittlung der Nutzleistung kommen in Frage: 
L. Drehmomentmessung des pendelnd aufgehängten Motors bei Belastung: 
a) durch Luftschraube oder Bremsflügel, 
b) durch elektrische oder Wasserbremse;
	        
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