Full text: Prüfung, Wertung und Weiterentwicklung von Flugmotoren (Band 6, 1. Teil)

II. Prüfeinrichtungen. 
Sämtliche Leitungen des Motors sind mittels biegsamer Schläuche mit dem 
feststehenden Teil des Prüfstandes so verbunden, daß die freie Beweglichkeit nicht 
behindert wird. Eine trommelartige Blechverkleidung schützt alle Teile und die 
Wage vor Staub und Nässe. An die Hinterwand des Rahmens schließt sich das 
Beobachterhaus an, in dem alle Geräte und Hebel zum Regeln, Messen und alle 
Leitungen übersichtlich zusammengeführt sind. 
Diese Prüfstände haben sich im allgemeinen recht gut bewährt. Es zeigte sich 
jedoch, daß einige ihrer eiwas verwickelten Einzelteile, wie die Übersetzung auf be- 
sondere auf Schneiden gelagerte Wagebalken und die Luftreifen-Aufhängung des 
Motors, die im Betrieb hin und wieder Anlaß zu Störungen gaben, entbehrlich waren. 
Aus diesem Grunde und wegen Lieferschwierigkeiten, hat die Flugzeugmeisterei 
.m eignen Betrieb Prüfstände gebaut (Abb. 9), die sich in ihrer Grundform an die bei 
Benz & Cie., A.-G., Mannheim, ein- 
geführten Stände anlehnen und nur 
in Einzelheiten Verbesserungen für 
lie Zwecke der Flugzeugmeisterei 
ıufweisen. Der Gesamtaufbau besteht 
sbenfalls aus einem festen Grund- 
ständer, an dem der Pendelrahmen 
ın Kugellagern aufgehängt ist. Dieser 
trägt aber den Motor ohne Zwischen- 
schaltung eines elastischen Gliedes. 
Übelstände haben sich daraus nicht 
argeben, da die heutigen Flugmotoren 
zanz oder doch weitgehend aus- 
zewuchtet sind. Es ist sogar vor- 
teilhaft, wenn auch die kleinste Un- 
regelmäßigkeit des Ganges am Motor- 
. rahmen erkennbar ist. Zum Ausgleich 
und Messen des Drehmomentes dienen angehängte Plattengewichte für die grobe 
Einstellung, während eine Laufgewichtwage im Innern des Beobachterhauses zur 
Feineinstellung und Ablesung mittels Zählwerks dient. Der Pendelrahmen endet 
in einer kreisrunden Platte, die in Falzen dicht in die Vorderwand des Beobachter- 
1auses eingelassen ist, die Geräte trägt und gleichzeitig als Zeiger der Wage dient. 
Die Kühlwasserleitung ist bei beiden Ständen verschieden. Beim Prüfstand 
der Deutschen Versuchsanstalt verbindet eine weite Ringleitung das Abflußrohr 
des Motors mit der Saugleitung der Pumpe (s. Abb. 10). In diese sind ein regel- 
barer Zufluß von Frischwasser und ein Abfluß mit Standrohr für die entsprechende 
Menge von erwärmtem Wasser eingeschaltet. Ein Wassermesser gibt die Umlauf- 
menge Q,„, Thermometer in der Zu- und Ablaufleitung geben die Wassererwärmung 
73 —T, an. 
Die vom Motor abgegebene Wärmemenge ist dann W = Qu (T3 — To). 
Da aber der Temperaturunterschied im wirklichen Betrieb meist nur wenige 
Grad beträgt, z. B. 85 — 79 = 6° C, und da außerdem die Temperaturen ständig 
schwanken, so sind die Meßergebnisse unsicher. Auch wenn man durch Drosseln
	        
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