c) Prüfung im Flugzeug.
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Das Gerät sitzt an Stelle der Schraubennabe auf dem Wellenstumpf des Motors
ınd trägt die Luftschraube so, daß sie gegenüber der üblichen Anordnung nicht
verschoben ist. Von den zwei gegeneinander beweglichen Hauptteilen der Meßnabe
‚st der eine mit der Motorwelle, der andere mit der Schraube fest verbunden. Zwi-
schen diese Teile sind gesteuerte Meßdosen?) eingesetzt.
Die Hauptteile der Meßnabe (Abb. 81 und 82) sind der Konus, das Naben-
stück, der Meßdosenträger und der Pfropfen. Dazu kommen noch Leitungen,
Schreibwerk, Druckölpumpe usw. Der Konus a, der auf dem Ende der Motorwelle
aufgekeilt und durch eine Mutter festgehalten wird, ist dort, wo sonst die Luft-
schraubennabe sitzt, zylindrisch bearbeitet und trägt hier lose das Nabenstück b,
das statt der üblichen Nabe die Luftschraube aufnimmt. Die Fortsetzung des
Konusstückes .nach vorn über das Nabenstück hinaus trägt die Zylinder für die
Meßdosen. Aus Symmetriegründen sind jetzt zwei Dosen zur Aufnahme des Dreh-
A
TE
Schnitt &
Schnitt Z— FF
Abb. 81 u. 82. Hauptteile der Meßnabe der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt.
momentes sowie der Zugkraft angeordnet. Die Achsen der „Zugdosen‘“ c liegen
parallel, die der Drehmomentdosen d senkrecht zur Drehachse. Das Nabenstück b
trägt zwei Böcke e, die bei richtiger gegenseitiger Stellung den Drehmomentdosen
zegenüberliegen. Auf diese übertragen die Drehmomentdosen die Kräfte mittels
der Stößel /. Die Kräfte der Zugdosen werden durch die Stößel g ebenfalls auf das
Nabenstück übertragen.
Die Verbindung zwischen den umlaufenden Meßdosen und einem feststehenden
Druckanzeige- oder Schreibgerät bewerkstelligt der sogenannte Pfropfen h, ein
verhältnismäßig langer Kolben, der genau in einen ebenso langen Zylinder z, die
Pfropfenführung, eingeschliffen ist. In die Pfropfenführung sind in etwa gleichen
Abständen vom Rande und voneinander so viele Rillen eingedreht, als Drucköl-
verbindungen geschaffen werden sollen, und in diese Rillen münden Bohrungen des
Pfropfens, die nach außen führen. Die Rillen der Pfropfenführung werden an die
Meßdosen, die Bohrungen des Pfropfens an die Leitungen des Druckanzeigers an-
i) Der Vorteil der gesteuerten Meßdose (vgl. Z. f. M. 1914 8. 3 u. 150) liegt darin, daß
zeringe Leckverluste sich selbsttätig ausgleichen und daß der Arbeitsweg sehr gering ist.