Full text: Über katalytische Verursachung im biologischen Geschehen

Anmerkungen I. 101 
sind. — Von der klassischen Arbeit von LIEBIG und WÖHLER über die 
Amygdalinspaltung [Liebigs Ann. 22, 22 (1837)], die in der Geschichte der 
Katalyse eine wichtige Stellung einnimmt — s. MıTtTAScCH, Berzelius und 
die Katalyse, S. 14ff. —, hat ein weiter Weg zu derartigen Resultaten 
geführt! 
29 BREDIG, Anorganische Fermente. 1901; spätere Zusammenfassung 
in ALEXANDERS Colloid Chemistry 2, 327 (1928); im einzelnen : Schardinger- 
Reaktion. Z. physik. Chem. 70, 34 (1910); Asymmetrische Synthese durch 
Katalysatoren als Modell der Fermentwirkung. Festschrift Techn. Hoch- 
schule Karlsruhe. 1925; Asymmetrische Katalyse mit organischer Faser. 
Biochem. Z. 250, 414 (1932); G. M. SCHWAB u. a., Optisch asymmetrische 
Katalyse an Quarzkrystallen. Naturwiss. 1932, 362. Kolloid-Z. 68, 157 
(1934). Ferner FAJAns (Theorie der optischen Aktivierung durch katalyt. 
asymmetrische Synthese); LANGENBECK, Fermentproblem und organische 
Katalyse. Angew. Chem. 45, 97 (1932); Chemische Natur der Fermente. 
Erg. Physiol. 35, 470 (1933); zusammenfassend: Die organischen Kataly- 
satoren. 1935; Rost, Entstehung der optischen Asymmetrie. Angew. 
Chem. 1935, 73; WEGLER, Optische Auslese bei Reaktionen mit optisch 
aktiven Katalysatoren. Ber. dtsch. chem. Ges. 68, 1055 (1935). 
30 Nach VERNON entsteht Trypsin aus dem Trypsin-Zymogen durch 
Autokatalyse; die Bildung beginnt langsam und schreitet rasch voran, 
sobald Spuren Trypsin entstanden sind. Auch sonst sind die letzten Akte 
der Entstehungsweise mitunter bekannt, so bei dem photochemisch aus 
Ergosterin erzeugten Vitamin D; vgl. FRANKENBURGER, Wesen photo- 
chemischer Prozesse und ihre Beziehungen zu biologischen Vorgängen; 
in: Strahlentherapie 47%, 253 (1933). Mehrfach konnten Partialsynthesen 
vom Chemiker verwirklicht werden (Cytochrom, gelbes Ferment); im 
ganzen aber ist die Entstehung der Enzyme im Organismus doch noch in 
tiefes Dunkel gehüllt. 
31 S, hierzu auch BERSIN, Biochemie der Schwermetalle. Z. ges. Natur- 
wiss. 1935, 70. Die Produktion von polychromen Erythrocyten durch 
Eisenwirkung im Knochenmark, wie der „roburierende Effekt‘ des Eisens, 
wird vielfach als katalytisch angesehen. Vgl. EI1CHHOLTZ, Über Katalyse 
in Pharmakologie und Medizin. Chem.-Ztg. 1934, 409; über Eisenkatalysen 
Arch. f. exper. Path. 174, 217 (1933); 176, 40 (1934); 178, 154 (1935). Bei 
dem hier speziell untersuchten Beispiel der Wirkung von pyrogallolsulfo- 
saurem Eisen als „Krampfgift‘“ zeigen sich im Zusammenwirken mit Hor- 
monen und Salzen oft deutliche Verstärkungen und Abschwächungen 
(Insulin und Blei wirken verstärkend, Adrenalin, Calcium- und Magnesium- 
ion sowie Arsen antagonistisch). (Vgl. hierzu in bezug auf organische 
Schwermetallverbindungen usw. als Katalysatoren, auch LANGENBECK, 
a. a. O., ferner die Arbeiten von STocK über die Bedeutung des im Or- 
zanismus spurenweise vorhandenen oder ihm zugeführten Quecksilbers.) 
Auch für den spezifischen Faktor, der die Normalzelle bei geschädigtem 
Abwehrsystem zur „Krebszelle‘‘ macht (G. KıEIn, Über Krebsdisposition 
1934), sowie wiederum hinsichtlich des „lytischen Prinzips‘ für Krebszellen 
dürften Beziehungen zur Katalyse vorhanden sein, da es sich nach KLEIN 
durchaus um „stoffliche Agenzien‘‘ handelt. — Eine Art Autokatalyse im
	        
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