Full text: Über katalytische Verursachung im biologischen Geschehen

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Der Katalysebegriff nach Form und Inhalt. 
geformter Kontakte (s. Arbeiten von HÜTTIG, SCHWAB, ÄARM- 
STRONG u. HILDITCH, H. S. TAYLOR, FRICKE, ECKELL, sowie über 
die Feinstruktur fester Körper, von SMEKAL u.a.). Durch 
Aufbringung auf großoberflächige Stoffe als Träger wird von 
jeher die Leistung einer bestimmten Gewichtsmenge Katalysator 
vielfach stark erhöht (Platinasbest u. dgl.). 
Sind. in einem System verschiedene Reaktionswege möglich, so 
wird, wie bereits erwähnt, unter der Einwirkung des Katalysators 
der eine oder andere beschritten oder, wie wir es kurz nach dem 
Bilde menschlicher Tätigkeit bezeichnen — da wir mit der Sprache 
doch nicht über solche Bilder hinwegkommen — : der Katalysator 
wirkt „auswählend, richtend, lenkend, steuernd‘, Ganz allgemein 
ist die Katalysatorwirkung mehr oder minder spezifischer Art, 
indem ein bestimmter Katalysator nur bestimmte Reaktionen 
katalysiert und ein bestimmter Vorgang in der Regel nur durch 
bestimmte Katalysatoren überhaupt und durch ganz wenige am 
besten katalysiert und praktisch ermöglicht wird; in der präpara- 
tiven und technischen Chemie ist so bei neuen Katalysen regel- 
mäßig die Aufgabe gestellt, den allerbesten, wirksamsten und 
dauerhaftesten Katalysator in der zweckmäßigsten Form auf- 
zufinden. Je weiter man dabei vorschreitet, um so weiter gelangt 
man auch hinsichtlich der Spezifität der Katalysatoren, indem 
auf dem Wege ausgewählter Darstellungsmethoden und aus- 
gewählter Stoffgemische mit bestimmten Konzentrationsverhält- 
nissen die „Züchtung von Kontaktmassen‘“ immer neue Fort- 
schritte macht; nur graduelle Unterschiede liegen also schließlich 
gegenüber den Katalysatoren des Organismus vor, bei denen jene 
Spezifität meist ganz besonders scharf ausgeprägt ist, eine Spezifi- 
tät, die sich in der Mikrobiologie als Wirkungsverschiedenheit der 
zahllosen Spalt- und Hefepilze usw. (früher oft „geformte Fer- 
mente‘ genannt) wiederfindet (PASTEUR, R. Koch, E. v. BEHRING, 
P, EHRLICH u. a.). 
Dabei ist noch ein Umstand beachtenswert: Auch der chemisch 
Geschulte vermag einem chemischen Körper seine katalytischen 
Fähigkeiten in der Regel nicht anzusehen. Was hat Zinkoxyd- 
Chromoxyd mit Methanol, das es herverruft, äußerlich zu tun, 
was Nickel mit Methan, für das es ein besserer Katalysator als 
z. B. Eisen oder Platin ist? Und obgleich durch zergliedernde 
Betrachtung nachträglich schließlich jede spezifische katalytische
	        
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