mit der Auftriebsbeiwert höher gesteigert werden kann, als bei
gewöhnlichen Flügeln. Das Flugzeug kann also weit mehr über-
zogen werden, ohne über den Flügel abzustürzen, Das ist bei den
verhältnismäßig geringen Geschwindigkeiten im motorlosen Flug
von besonderer Wichtigkeit, gilt aber auch im hohen Maße für
ein Leichtflugzeug, das möglichst leicht und gefahrlos auch von
einem Durchschnittsflieger geflogen werden muß.
Das Handley-Page-Leichtflugzeug 1923 besitzt eine
solche Schlitzanordnung, Hier ist etwas hinter der Vorderkante
der Klappe für die Quersteuerung ein offener Schlitz angebracht.
Diese Ausführung, welche sich gut bewährt haben soll, steht im
Gegensatz zu der sonst üblichen, bei welcher die Schlitze meist
zwischen Tragfläche und Verwindungs-
xlappe angeordnet werden, Als Haupt-
nachteil der meisten bisherigen Schlitz-
Nügelausführungen ist besonders der ver-
hältnismäßig große Widerstand zu nen-
nen, welcher nicht nur durch die Strö-
mung um die Fläche, sondern auch durch
die Reibung auf derselben hervorgerufen
wird. Hinzu kommt noch das verhältnis-
mäßig große Konstruktionsgewicht des
Düsenflügels,
Die Sicherung der Querstabilität von Leichtflugzeugen er-
folgt ebenfalls in der Regel durchaus analog den im Motorflug-
und Segelflugwesen bekannten Arten. Wir können deshalb auf
eingehendere Betrachtung dieser Punkte an dieser Stelle ver-
zichten, Weitere Einzelheiten, die fast durchweg auch für Leicht-
flugzeuge zutreffen, finden sich in dem Buch „Das Segelflugzeug‘.
Hier sei nur kurz erwähnt, daß für Leichtflugzeuge ebenfalls die
konstruktiv leichter ausführbare Quersteuerungsklappe die aero-
dynamisch günstigere reine Flächenverwindung zu verdrängen
scheint. Normale Verwindung finden wir beispielsweise bei dem
Dewoitine - Eindecker D. 7, gewöhnliche Quersteuerklappen
bei dem Bre guet - Eindecker „Colibri‘, Der Aachen - Ein-
decker 1923 weist Quersteuerklappen mit Ausgleichslappen auf,
Das Daimler-Leichtflugzeug L. 15 besitzt an den Hinterholm
der Tragfläche angelenkte Quersteuerklappen, deren Wirkung
durch drehbare Flügelenden unterstützt wird. Es stellt dies eine
*) F. Budig, Sichtbare Stabilisierung, „Zeitschrift für Flugtechnik
und Motorluftschiffahrt‘, 1921,
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