Full text: Das Leichtflugzeug für Sport und Reise

Die Wahl des Arbeitsprinzips für Leichtflugmotoren ist von 
den einzelnen Konstrukteuren verschieden gelöst worden, Wir 
Inden Zweitakt- neben Viertakt-Motoren. Für den Zweitakt- 
Motor sprechen vor allem folgende Vorteile: Möglichkeit des 
Wegfalles sämtlicher Ventile, Zahnräder und Nocken, sowie 
sonstiger einem Verschleiß unterworfener Teile, in Verbindung 
hiermit größere Betriebssicherheit (weniger Bauteile) und leich- 
tere Bedienungsmöglichkeit, gleichförmiges Drehmoment und 
ruhiger Lauf, geringes Baugewicht und billige Baukosten. Außer- 
dem ist der thermodynamische und mechanische Wirkungsgrad 
günstig. Als Nachteile sind dafür besonders der höhere Brenn- 
stoffverbrauch und die stärkere Erhitzung zu nennen. Die bisher 
mit Leichtflugmotoren besonders im Ausland gemachten Erfah- 
rungen zeigen, daß die Gewichtsersparnis aber ganz unbedeutend 
ist, wenn es sich um einfache Zweitakt - Motoren mit Kurbel- 
kastenpumpe und der üblichen Schlitzspülung handelt. Dabei ist 
die Betriebssicherheit solcher Motoren nicht befriedigend. Mit 
einigen neueren Zweitakt-Motoren sind allerdings bessere Er- 
fahrungen gemacht worden. 
Die Mehrzahl der englischen, aüs.Fahrradmotoren entwickel- 
ten Leichtflugmotoren, von denen verschiedehe recht gut sich für 
Leichtflugzeuge bewährt haben, arbeitet nach dem Viertakt- 
System. Als brauchbar haben sich besonders die englischen 
Motoren von Blackburne,. Bristol und Conventry 
gezeigt. Aus der Zahlentafel geht allerdings hervor, daß diese 
Motoren bezüglich.ihres Gewichtes keineswegs vorbildlich sind. 
Ihre Gewichtszahlen Sind wesentlich ungünstiger, als die mancher 
deutschen Motoren. “Bei dieser Gelegenheit sei z. B. der deütsche 
Stata x - Motor erwähnt, Es handelt sich hier um einen kleinen 
Umlaufmotor und um einen Zweizylinder-Motor, welcher äußer- 
lich dem englischen Bristol- Motor gleicht, in der Einzelkon- 
struktion aber von diesem abweicht, 
Interessant sind in diesem Zusammenhange die Erfahrungen, 
welche Budig bei mehrjährigen eigenen Versuchen mit drei 
verschiedenen Kraftradmotoren machte.*) Das zu diesen Ver- 
suchen verwendete Flugzeug ist an anderer Stelle eingehend be- 
schrieben. 
*) F. Budig, Erfahrungen mit Kraftradmotoren im Segelflugzeug, 
„Zeitschrift für Flugtechnik und Motorluftschiffahrt‘, 1923. — W, v. 
Langsdorff, Das Segelflugzeug, J. F. Lehmann, München 1923, ; 
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