Full text: Das Leichtflugzeug für Sport und Reise

ist es zweckmäßig, durch Klappen, Aufschnürungen usw. eine 
einwandfreie Kontrolle der Steuerzüge zu ermöglichen. 
Beim Entwurf eines Leichtflugzeuges sollte auch die Mög- 
lichkeit eines Absprunges mittels Fallschirmes nicht unberück- 
sichtigt bleiben. Von den bisher bekannten Leichtflugzeugen des 
In- und Auslandes entsprechen nur ganz wenige einigermaßen 
dieser Forderung. Die Vernachlässigung dieser Frage ist auf die 
weitverbreitete Ansicht zurückzuführen, daß der Flugzeugführer 
fast nie die Gelegenheit zum Absprung wahrnehmen wird, da er 
bis zum letzten Augenblick damit beschäftigt ist, sein abstürzen- 
des Flugzeug wieder in die Gewalt zu bekommen. Diese Ansicht 
hat natürlich nur Berechtigung, wenn man Abstürze infolge von 
Rumpf- oder Flügelbrüchen, Bränden usw. vernachlässigt. Be- 
sonders geeignet für Sportflugzeuge erscheint, ebenso, wie für 
Verkehrsflugzeuge ein Fallschirm, welcher eine besondere Ver- 
bindung zwischen Flugzeug und Schirm unnötig macht. Als Bei- 
spiel eines solchen Systems sei der deutsche Rückenpolsterfall- 
schirm von Max Un z genannt.*) 
Zu c). Die allgemeine Aufgabe des Fahrwerkes besteht in 
der Vernichtung der Stoßarbeit auf einem begrenzten Federweg, 
Die Rückführung in die Normallage soll möglichst stoßfrei er- 
folgen. Ueber die konstruktive Ausgestaltung der. einzelnen 
Fahrgestelle ausgeführter Leichtflugzeuge wird an anderer Stelle 
berichtet, Wichtig für die Sicherheit der Landung ist besonders 
Herabsetzung der Landegeschwindigkeit. Es handelt sich hier 
einmal um die Verminderung der Geschwindigkeit des Aus- 
schwebens im Fluge, dann um die Begrenzung des Auslaufes auf 
dem Erdboden. Diese Frage spielt gerade auch im Verkehrs- 
Augzeugbau eine außerordentlich wesentliche Rolle. 
Bekanntlich ist die Geschwindigkeit, mit welcher das Flug- 
zeug auf den Boden aufsetzt, von der Tragfähigkeit der Trag- 
fläche abhängig. Es muß also im Hinblick auf erträgliche Lan- 
dungsgeschwindigkeiten die Flächen- und Leistungsbelastung in 
möglichst geringen Grenzen gehalten werden. Je höher wir diese 
Werte setzen, desto schwieriger wird eine Landung für den Flie- 
ger zu bewerkstelligen sein. — Die vielfach schon früher ver- 
suchten Luftbremsen usw. bestehen meist einfach aus Vorrich- 
tungen, welche den Stirnwiderstand des Flugzeuges vergrößern 
und damit die Horizontalgeschwindigkeit herabsetzen sollen. Es 
wird hier zu wenig beachtet, daß eine Verschlechterung der 
*) W. v. Langsdorff, Flugzeugfallschirme, „Umschau“ 1923, 
1.
	        
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