Avro-Doppeldeckers 558 starke Abrundungen der Flügel-
spitzen aufweisen, Die Fläche ist dabei ähnlich geformt, wie der
alte Bleriot- Flügel. Aehnliche Flügelformen mit kürzerer
Hinterkante, also umgekehrter‘ Trapezform, werden neuerdings
wieder mehr verwendet, Amerikanische Druckverteilungsmes-
sungen an Flügelmodellen im Windkanal haben ergeben, daß
solche Flügelformen aerodynamisch bei zweckentsprechender
Ausführung nicht unwesentlich der Form mit vornliegender kür-
zerer Kante überlegen sein können.
Die Formgebung des Flügelprofiles hat mit Rücksicht darauf
zu erfolgen, daß an.der Hinterkante keine Unterschiede zwischen
den Drücken der Ober- und Unterseite des Flügels entstehen, da
diese sonst bremsende Wirbel hervorrufen. Das Gleiche gilt von
den Flügelenden. Um Druckdiffe-
renzen hier zu vermindern, verklei-
nert man gern nach den Enden hin
das Profil und läßt den Anstellwin-
kel des: Flügels nach den Enden
hin abnehmen, Diese Formgebung
ist auch aus Gründen der Baufestigkeit und der Stabilität günstig.
Aehnliche Flügelformen finden wir z, B. beim Avro-Ein-
decker 560, .
Die Form der Flügelquerschnitte ist auch jetzt bei den ein-
zelnen Bauarten noch recht verschieden, Auch für Leichtflug-
zeuge wird das dicke Flügelprofil heute viel verwendet, Die
Ansicht, daß der dicke Flügel dem dünnen unbedingt überlegen
ist, kann natürlich nicht gelten gelassen werden, Bei geschickter
Formgebung kann ein dünner Flügelschnitt sicher geringeren
Widerstand bieten,. als ein dicker. Es bedeutet zwar einen
wesentlichen Vorteil, daß der dicke Flügel große Holmhöhen er-
laubt und damit jede äußere Verspannung oder Verstrebung der
Fläche in Fortfall kommen lassen kann. Wie aber z. B. die guten
Ergebnisse mit dem amerikanischen Curtiß C. R. 3-See-Renn-
flugzeug, welches im Schneider-Pokal-Rennen 1923 gegen eng-
lische Flugzeuge überlegen siegte, zeigen, sind dünne Flügel-
schnitte, deren Profilwiderstand geringer als der der bekannten
dicken Flügelschnitte ist, eventl. ebenfalls mit Vorteil zu ver-
wenden, trotz der erforderlichen Stiele, Kabel und Brückenkon-
struktion der Zelle,” In diesem Falle war z. B. das geringere Ge-
wicht der Zelle ausschlaggebend, welches bei freitragender Bau-
art nicht erreichbar gewesen wäre. Durch Windkanalversuche
wurde festgestellt, daß der Widerstand des dünnen Profiles ver-
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