Betätigung dieser Flächenverstellung kann eine Geschwindig-
keitsveränderung hervorrufen, Bewegung in entgegengesetztem
Sinne dagegen eine Beeinflussung des seitlichen Gleichgewichtes
(Verwindung).
Endlich sei noch auf das Verstellprofil des Darmstadt-
Eindeckers „Hessen‘ hingewiesen, welches bisher allerdings nur
in ein Segelflugzeug eingebaut ist. Hier. wird die verstellbare
Wölbung durch Verdrehung der Flügelnase hervorgerufen, Auch
der Hauptholm wird verdreht. Die Verwindung erfolgt in ähn-
licher Weise durch Verdrehung des sonst festliegenden Hilfs-
holmes, Zur Ermöglichung der Wölbungsveränderung des Jou-
kowsky- Profiles sind elastische Rippen verwendet,
Die Unterteilung von Flügeln durch Lachmann - Schlitze
ist in einem anderen Abschnitt eingehender beschrieben.
Die Befestigung der Flügel am Rumpf ist bei den einzelnen
Bauarten verschieden. Beim Eindecker de Havilland D. H,
53 sind die Flügel in Höhe der unteren Rumpfholme an den
Rumpf gesetzt, beim Eindecker Breguet-„Colibri” da-
gegen in Höhe der oberen Rumpfholme, während sie beim
R. A, E.-Eindecker „Hurricane“ zwischen beiden Holmen be-
festigt sind. Beim Rieseler-Marck- Eindecker dagegen
liegen die Flügel über dem Rumpf durch Stahlrohrstreben ge-
tragen. Eine ähnliche Anordnung treffen wir beim Aachen-
Eindecker 1923, nur werden hier die Streben durch einen ge-
schlossenen Rumpfaufsatz mit Sperrholzbeplankung ersetzt, Diese
Bauart bedeutet eine Herabsetzung des Luftwiderstandes, aller-
dings auf Kosten der freien Sicht nach vorn. Diese wird durch
konkave Wölbung der Sperrholzwände wieder verbessert. In
guten Abrundungen wachsen die Flügel des Boishardv-Eindeckers
aus dem Rumpf heraus.
Bei Doppeldeckern werden die unteren Tragflächen meistens
in Höhe der unteren Rumpfholme an den Rumpf gesetzt, Das
Oberdeck liegt meist über dem Rumpf von entsprechenden Stre-
ben getragen. Eine solche Anordnung finden wir bei dem Doppel-
decker Vickers-„Viget"“, dessen Oberdeck dreiteilig aus-
geführt ist. Das mittlere Baldachinstück über dem Rumpf wird
durch vier senkrechte Stiele mit Verspannung getragen. Aehnlich
ist die Befestigung des dreiteiligen Oberflügels beim Glou-
cestershire- Doppeldecker „Gannet‘ ausgeführt, nur daß
hier die Baldachinstreben seitlich geneigt sind. Ist das Tragdeck
nur zweiteilig, wie z, B. beim Rieseler-Mark-Eindecker
1921, so teilt man meist die Fläche in der Mitte und befestigt sie
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