Aber mit dem Aufladen des Benzins war es nichts. In-
zwischen war nämlich der erstgemietete Fuhrmann erschie-
nen und mit meinem Glasballon abgefahren. Natürlich war
inzwischen auch der Zug des Tages weg. Ich mußte also mit
neinem Karren hinterher.
Zunächst also: Wiederholung der schon beschriebenen
Startmanöver. Erfreute Zuschauer in Massen, denn Ort der
Handlung: Hauptstraße; Zeit der Handlung: Feiertagsnach-
mittag. Augenblicklich regenlos. Was lag also näher, als sich
den Flieger zu betrachten und beim Start behilflich zu sein.
Ich kam mir manchmal vor wie in der spanischen Arena beim
Stierkampf. Teilnahmsvoller kann eine Menge nicht zu-
schauen. Und ungemütlicher kann man sich da mitten drin
auch kaum fühlen.
Auf einmal rannte aber unser Gaul. Vorsichtig kam von
hinten auch der Fuhrmann auf den Sitz gekrochen und
dann jagten wir im Galopp über die Dorfstraße. Immer, der
verstimmenden Pfützen wegen, auf dem Bürgersteig. Die
Leute sprangen fluchend zur Seite, Gendarmen erhoben dro-
hend den Arm. Wir mußten uns festklammern, um bei den
vom Holperpflaster ausgehenden Böen nicht vom Karren ge-
schleudert zu werden.
Die Fahrt war kalt und schaukelnd. Wir verkrochen uns
in unsere Pelze. Aber das half wenig. Der Weg wurde
immer länger. Und hin sind wir auch tatsächlich nicht ge-
kommen. Auf einmal blieb der Gaul nämlich endgültig stehn.
Die winterlichen Straßen um Horwed Kimle kränkten ihn zu
sehr. Ich watete daher lieber allein los. Das edle Roß wird
auf dieser Stelle wohl die Frühlingssonne erwartet haben.
Müde, kalt und schmutzig kam ich wieder zum Flugzeug.
Herr Guritzer rieb sich gerade vergnüglich die Hände. Das
Mittagbrot, von der Frau des Hauses serviert, hatte ihm ge-
schmeckt. Das Benzin war auch angekommen. Also waren
wir fast schon in Aspern.
Man wird verstehen, daß wir trotz aller Gastfreundschaft
Joch froh waren, endlich den ungarischen Lehm von unseren
Rädern schütteln zu können.
Bald überflogen wir Wieselburg mit seinen in Reih und
Glied aufgebauten weißen Häuschen. Fin paar Sonnenstrah-