Full text: Der 19 PS-Flug über die Alpen

Aber das soll man nicht. Denn Erfolge werden nicht ge- 
schenkt. Sie müssen errungen werden. Man ist nur zuerst 
etwas ungehalten, wenn einem diese Weisheit plötzlich nahe- 
gelegt wird. Es ging uns natürlich mal wieder geradeso. Wir 
logen nämlich in der Gegend von Urach wohlgemut über die 
Rauhe Alb. Plötzlich bekamen wir eine Ohrfeige. Keine 
vichtige, aber in ihrer Art viel unangenehmer. Die Rauhe Alb 
wollte scheinbar ihrem Namen Ehre machen. Sie empfing 
ıns mit einer hübschen Lage von Böen. Der Vogel sprang 
hin und her. Der Knüp- 
pel bekam Arbeit. Es 
war nicht erfreulich. 
aber es ging noch. 
Wir flogen über 
irgendein Tal. Schräg 
vor uns war ein 
Hang. Das Flugzeug 
ritt schon recht un- 
ruhig auf den Böen. 
Dann saßen wir mit- 
ten drin. Es ist eine 
dumme Sache, so 
ctwas zu schildern. 
Denn erstens geht 
das ja in Wirklich- 
keit viel schneller. 
als man es sagen 
kann. Man kann es 
höchstens im Telegrammstil beschreiben. Und auch dann müßte 
man eigentlich die Worte mitten durchbrechen. Und zweitens 
schüttelt der liebe Leser gern skeptisch den Kopf: „Ihr könnt 
uns viel erzählen, was man nicht kontrollieren kann!” Aber 
wenn auf dem Barogramm später ein Höhenunterschied von 
500 Metern innerhalb weniger Augenblicke verzeichnet ist, 
wird auch der skeptische Leser zugeben müssen, daß es 
da bockig gewesen sein könnte. Denn wenn man im 
Gebirge innerhalb eines Augenblickes etwa 500 Meter senk- 
recht heruntergehauen wird, um gleich danach wieder, 
wie ein Fahrstuhl, fast senkrecht hochgerissen zu werden, so 
kann das doch als nicht erfreulich bezeichnet werden. Uns 
waren diese Augenblicke, die sich leider mehrere Male wieder- 
holten, auch wirklich nicht angenehm. Mit vollaufendem Mo-
	        
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