Unwillkürlich kam man immer in Versuchung, sich trotz des
Anschnallgurtes irgendwo festzuhalten und ich hatte alle
Mühe, meine Schäflein, in Gestalt meiner Kassetten, zu hüten.
Meister Fahrbach, unser treuer Helfer, hatte mir nämlich ein
<leines Regal vor meinen Platz gebaut, auf dem die Kassetten
ı1ebeneinander standen. Darunter hing die Fliegerkammer. Bei
jeder scharfen Böe kamen nun Kassetten und Kammer auf mich
‚os. Ich mußte sie immer beschwichtigen. Hin und wieder
schielte ich unwillkürlich nach den Flügelenden. Aber das
war natürlich unnötig.
Als wir endlich Rauhe Alb und Schwäbischen Jura fast
hinter uns hatten, trafen
wir auf Bodennebel. Wir
hatten Ostwind, der die
tiefliegenden Wolken
über die bayerisch-
schwäbische Hochebene
gegen den Jura schob.
Hier staute sich das
Wolkenmeer. So weit
man sehen konnte, lag
eine dichte Watteschicht
über der Erde, die am
Jura scharf abgeschnit-
ten war. Sie zerfloß in
der Ferne in Dunst und
war nur rechts einge-
tahmt durch die glän-
zende Alpenkette.
Nach Möglichkeit
liegt man immer lieber
in Erdsicht. Im Falle
ainer unfreiwilligen Lan-
dung kann man sich
dann gleich ein geeigne-
tes Gelände zur Notlan-
lung aussuchen. Wenn
man aber von der Erde
Jlurcheine Wolkenschicht
zetrennt ist, oder beson-
ders, wenn der Boden-
nebel tief über die
Someit man sehen KRonnte, lag eine
dichte Watteschicht über der Erde.
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