Der Talkessel war nicht allzu breit.
Ueberall lauerten sie. Ueberall stürzten sie hervor. Langsam,
ganz langsam wanden wir uns hoch. Visierten über Rumpf-
kante und Flügelspitzen. Langsam, ganz langsam versanken
die Berge neben uns. Man fühlte förmlich Meter um Meter.
Dann kam eine Böe und man sank zurück. Die Wände rings-
um begannen wieder zu steigen. Stiegen, standen, fielen.
Langsam, ganz langsam. Jetzt schneller. Jetzt wieder eine
Boe. Sie stiegen. Wir sackten durch. Der Kampf ging wei-
ter. Wir rasten einer Wand entgegen. Hinter uns eine Wand.
Wurden hin und her gezerrt. Herauf und herab geworfen. Er-
kämpften 10 Meter, um gleich darauf das meiste wieder zu
zerlieren.
Gleichmäßig lief der Motor. Die Schraube kreiste. Böen
sprangen uns an, immer neue Böen. Die Wände standen kalt
und leblos neben uns. Man kann sich kein Lebenwesen den-
ken, das in diese Einsamkeit hineinpaßt. Alles war erstarrt
und tot. Nur die Böen zerrten an unseren Flügeln. Mir ka-
men auf einmal jene Worte in den Sinn, die letzten Worte,
die der nicht schwer verletzte und doch sterbende Chavez,
der erste Alpenüberflieger, immer wieder vor sich hinmurmelte,
lie er schrie, zu allerletzt: „Der Wind, der entsetzliche Wind.“
Wir kurvten. Ein Bild nach dem anderen entstand. Es
war bitter kalt. Aber die Nerven waren gespannt. Wir
BD