Full text: Der 19 PS-Flug über die Alpen

Preßburg. Den Neusiedler See ließen wir wieder rechts liegen 
und flogen ein Stück an der Leitha entlang. Das Land war 
Nach. Schnurgerade Eisenbahnlinien, große Felder. Endlose 
Dörfer. Nicht mehr ein Häuserhaufen, sondern ein Haus neben 
dem anderen an der Straße. Eigentlich gar keine Dörfer, son- 
dern von Häusern eingerahmte Straßen, die sich in der Mitte 
der Ortschaft dann zu einem in die Länge gezogenen Markt- 
platz verbreiterten. Ungarn. 
Wir waren guter Stimmung. Der Wind tat ınanchmal so, 
als ob er Rückenwind sein wollte. Die Sonne schien. Fs 
war allerdings noch recht frisch. 
Der Motor lief mit gewohnter 
Gleichmäßigkeit. 
Raab mit seinen qualmen- 
den Schornsteinen und seinen 
Fabrikanlagen lag hinter uns. 
Dann schickten die Berge des 
Bakony-Waldes ein paar Böen 
herauf, die uns in 1500 m Höhe 
aber wenig antaten. Dann kam 
wieder das unregelmäßig glän- 
zende Band der Donau auf uns 
losgerückt. An einer Stelle ver- 
schwand es im Dunst, aus dem 
sich beim Näherkommen einzelne Türme heraushoben: Budapest. 
Wir gingen bei Albertfalva über die Donau und flogen 
dann stromaufwärts zwischen Buda und Pest hindurch. 
Rechts dehnte sich die Großstadt. Links lag unfreundlich die 
Festung auf dem Berg. Gegenüber leuchteten die vielen gol- 
denen Zinnen der Königsburg. Man konnte in alle Höfe sehen. 
Spielzeughaft. Schiffe lagen wie Wasserkäfer an den Kai- 
mauern. Von einem Ufer zum anderen spannten sich leicht 
beschwingte Hängebrücken. Man mußte sich unwillkürlich 
fragen, wie derart zierliche Gebilde nicht schon unbelastet in 
sich zusammenbrechen sollten. Hinter dem Parlament bogen 
wir dann nach Osten ab, um über die Stadt zum Flugplatz 
Matyasföld zu gelangen. Nach kurzem Suchen konnten wir 
den hochsteigenden Raketen entgegengleiten und wenige 
Augenblicke später rollten wir vor die Amtsbaracke der Flug- 
latzüberwachung. 
Auch hier wieder sehr freundliche Aufnahme. General 
Wir starteten nach Budapest.
	        
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