Vassel, der Chef des königlich ungarischen Flugwesens, nahm
uns in seinem Kraftwagen mit in die Stadt. Hier fielen uns
zu allererst die ungeheuren Mengen von Spatzen auf, die
überall in den Bäumen saßen und einen Spektakel machten,
der sogar den Großstadtlärm übertönte.
Da ich am Montag nachmittag in der Technischen Hoch-
schule über unsere Erlebnisse und Erfahrungen sprechen
sollte, hatten wir genug Zeit, um die Stadt anzusehen. Wir
Hinter dem hart an der Donau liegenden Parlament bogen wir nach
Osten ab
mußten dann leider unseren Rückflug noch um einen Tag ver-
schieben, weil ein derartiger Gegenwind eingesetzt hatte,
daß wir mit mehrfachem Ergänzen des Brennstoffvorrates
nicht bis Aspern gekommen wären. Wir standen den ganzen
Tag auf dem Flugplatz und guckten nach dem Windsack. Es
blies so, daß sogar der 400pferdige Spad von Belgrad herauf
über 5 Stunden brauchte, statt anderthalb. So konnten wir
nur einige Kino- und Photoflüge ausführen. Abends flog Herr
Casalla, ein alter ungarischer Kriegsflieger, uns noch den
netten kleinen Eindecker von Lampich vor, den die akade-
mische Fliegergruppe mitsamt dem sehr schönen kleinen, vom
Grafen Thorotzkay entworfenen Motor gebaut hatte.
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