Full text: Erlebtes und Erstrebtes

     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
      
bandes erflärte, ‚daß fein Landesverband einem derartigen Beſchluſſe | 
nicht zuftimme, ihn jedenfalls nicht ausführen werde. Die Stärke | 
eines freiwilligen Vereins beruht auf der Solidarität feiner Gruppen. 
Meigert eine Gruppe wie Bayern, die der Mitgliederzahl nad zwar 
nur den 15. Teil des Vereins bildet, denno< aber eine beſondere Be- 
rü>ſihtigung beanſpruchen kann, in einem Hauptpunkte der Beſchlüſſe 
der Hauptverſammlung die Zuſtimmung, ſo muß der Verein entweder 
eine neue Vertretung wählen oder fi in beſondere Gruppen zuſammen- 
ſchließen, oder aber ſi< auflöſen. Der Bayeriſche Landes- 
verband will, daß der Deutſche Flottenverein 
lediglih ein Negierungsverein werde. Bei ſolcher 
Stellungnahme gereiht es mir, einem völlig unabhängigen Manne, 
weder zur Ehre noh zur Freude, die Geſchäfte eines derartigen Ver- 
eins verantwortlich zu führen. . Jh gebe deshalb mein Amt in die 
Hände des Herrn Präſidenten zurü>. Aber au fchon deshalb würde 
ih das fun, weilid mit meinem treuen Mitarbeiter 
während der legten 5 Jahre, dem ebenfalls zu- 
rüdftretenden General Keim, ftehe oder falle” 
Fürſt Salm, der fi gerade in Berlin aufhielt, erſuhte uns, vom Ab- 
ſenden dieſes an die Landesverbände gerihteten Schreibens Abſtand nehmen 
zu wollen, da er ſicher hoffe, die beſtehenden „Hemmungen“! beſeitigen zu 
fönnen. Es gelang ihm auch, jedo< nur dem Scheine nah. Denn Mitte 
Mai erhielt der geihäftsführende Vorſißende, Generalmajor Menges, ein 
Telegramm des Kaiſers, in welhem er ſein „Mißfallen“/ äußerte über 
die Tätigkeit des Generals Menges und meiner Wenigkeit im Präſidium 
des Deutſchen Flottenvereins. 
Hierauf legten wir ede OO unſere Ämter 
nieder und teilten das fümtlihen Hauptausfhüflen in folgendem Schrei- 
ben vom 16. Mai mit: 
„Innerhalb des Präſidiums des Deutſchen Flottenvereins waren 
vor einigen Wochen Meinungsverſchiedenheiten entſtanden über das 
Mag von Rüt>ſicht, das auf die Reichsregierung und politiſche Par- 
teien hinſihtli< der Agitation zu nehmen ſei. Infolgedeſſen hatten 
die beiden Unterzeichneten ihren Austritt aus dem Präfidium angezeigt, 
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